Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 18.12.2017 16:10:33 Gelesen: 229733# 207@  
Liebe Freunde,

ein nettes Briefchen ging mir ins Netz, das ich euch nicht vorenthalten möchte.



Aus S´Gravehage, deutsch: Den Haag, wurde am 23.2.1842 ein 1 Loth schwerer Brief an seine Erlaucht, den regierenden Grafen von Castel in Kastell am Steigerwald in Baiern unfrankiert aufgegeben.

Die Aufgabepost taxierte ihn mit 25 niederländischen Cents, die rechts notiert wurden. Diese nahm Preussen mit 4 1/2 Silbergroschen in Auslage und addierte zuerst 5 weitere Silbergroschen für sich dazu, stellte dann aber fest, dass der Brief im 2. Gewicht lag und rechnete daher 1,5fach 5 Silbergroschen = 7 1/2 Silbergroschen für sich, womit der Brief mit 12 Silbergroschen belastet in Bayern (Würzburg) ankam.

Würzburg rechnete diese in 43 Kreuzer um (nach meiner Rechnung 42 Kreuzer, aber ich will nicht streiten) und addierte sein Porto von Aschaffenburg, der Postgrenze Bayerns, bis Kastel von 9 Kreuzern. Die mittig notierte 34 Kreuzer waren voll daneben.

Was mich immer wieder fasziniert, ist die Tatsache, dass selbst bei Briefen wie hier, die gewisse Taxierungs- und Interpretationskünste verlangen, nicht das Gesamtporto für den Empfänger notiert wurde. Inklusive der 43 Kreuzer kamen so nämlich 52 Kreuzer zusammen - nur stehen die nirgendwo. Das war ja eben nicht gerade wenig und ob jeder bei der Post bzw. jeder Empfänger hier gleich die richtigen Intentionen gehabt hatte, weiß ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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