Hallo Ron,

ich möchte jetzt keine Kritik an deine Videos ausüben, schließlich bist Du der Chefregisseur :).

Letztendlich vielleicht ein paar Tipps, die dir weiterhelfen können.

Ich denke, das problematischste ist, wenn Du einen Film über eine bestimmte Ausgabe oder ein Teil eines Gebietes zeigen möchtest, dass Du zu wenig Material hast. Das geht ja ganz schnell, selbst bei den Gebieten, wo man selber großes Interesse hat.

Ich würde an deiner Stelle z.B. die großen Auktionshäuser in deinem Gebiet kontaktieren und fragen, ob Du Bildmaterial verwenden darfst. Natürlich nennst Du gerne auch am Anfang oder Ende den Namen der Häuser, die so freundlich waren. Es ist ja auch in deren Sinne, wenn Du quasi für deren Geschäftsmodell schöne Videos drehst. Du musst aber aufpassen, dass Du unabhängig bleibst und genaue Spielregeln aufstellst (maximale Namensnennung, keine Verkaufsshow wie z.B. bei Michel und dem Albenhersteller). Bezüglich Auktionshäuser lebst Du ja im Briefmarkenschlaraffenland, da fallen mir gleich mehrere gute und sehr gute Adressen ein.

Dann die Aneinanderreihung der Ausgaben. OK, die inhaltlichen Fehler mögen ärgerlich sein, aber sowas passiert halt mal. Hier empfehle ich dir, wie bei den Schriftstellern, dass Du Lektoren (nein, nicht den Hannibal) in Form von 2 oder 3 Sammlern hast, die deine Videos vor der Veröffentlichung durchschauen und checken, ob das alles stimmt, was Du so erzählst.

Inhalte:

Stell dir mal vor, was dich z.B. früher, als Du mit Briefmarken gestartet bist, an dem Hobby gefesselt hat. Was fandest Du interessant? Den Wert der Briefmarken? Die Motive oder die Schönheit einzelner Marken? Was würdest Du z.B. als junger Sammler gerne anschauen und wie definierst Du dein Zielgruppe vom Alter?

Bei mir waren es damals die Vielfalt unterschiedlichster Länder, die Wertentwicklung, was hat man so, was fehlt und bei interessanten Themen: was verbirgt sich dahinter?

Nehmen wir doch mal die Bund 148 Mona Lisa. Das ist die erste richtig bunte Briefmarke für die BRD, da kann man was zu dem Druckverfahren sagen. Dann, dass die recht häufig ist und man die als junger Sammler ohne Probleme bekommen kann. Für was wurde sie verwendet ( geht sicher mit Beispielbelegen)? Was ist sie wert lt. Michel. Wo hängt die Mona Lisa (Louvre in Paris). Ist es ein großes oder kleines Bild und was zeigt es? Wer ist dieser Leonardo Da Vinci? Warum bringt man so einen alten Knaben nach 500 Jahren auf Briefmarke und wo hat er gelebt und was hat er gemacht? Findest Du die Marke schön und das kannst Du dein Publikum auch fragen, wenn Du möchtest mit Kommentar hinterlassen. Wenn Du das hast, kannst Du auch ein paar Abweichungen zeigen, wenn Du möchtest. In 10 Minuten hast Du einen super Überblick über die Ausgabe, ohne das es langatmig wird.

Sicher, mit der Methode bekommst Du keine Jahrgänge schnell zusammen. Aber ist das wirklich wichtig? Wie oben schon geschrieben gibt's Kataloge. Mit deinem Film kannst Du einer Ausgabe oder den einzelnen Marken ein Gesicht geben. Briefmarkensammeln steht doch für Allgemeinbildung und damit wurde früher zu Recht Werbung gemacht. Die Themen der 50er ist für heute junge Menschen zum größten Teil fremd, weil es vieles so nicht mehr gibt. Das ist dein Vorteil: Sie bekommen ein Fenster in die Zeit, womit man nicht konfrontiert ist. Z.B. die Bund Michel 152 "Rückgabe von Helgoland". Viele denken, der komische Felsen gehörte immer schon zu Deutschland.

Das sind nur ein paar Vorschläge, die mir einfallen. Du hast Ahnung vom Filme machen. Von daher ist es deine Entscheidung, wie Du gerne weiter machen möchtest. Ich finde es nach wie vor prima, dass Du dir die Mühe machst.

Viele Grüße und schönes Wochenende
Oliver