Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945: Köln Postamt 10
Markus Pichl Am: 14.01.2018 01:45:27 Gelesen: 30003# 17@  
@ GSFreak [#16]

Hallo Ulrich,

vielen Dank, für Deine weiteren Ausführungen bezgl. Rundbrief 39 aus dem Jahre 1988.

Arenz schreibt in seinem Beitrag bspw. u.a. auch: "Belege nach Köln-Braunsfeld sind hochgradig suspekt. Alle Braunsfelder Ankunftstempel sind gefälscht."

Die Ankunftsstempel aus Braunsfeld, stammen wohl vom echten Stempelgerät, sind aber rückdatiert. Die rückdatierten Stempel zeigen, wie der Bruch der unteren Sehne in der Datumsbrücke aufzeigt, einen späteren Stempelzustand. Siehe Vergleich, mit einem Vergleichsabschlag aus der stampsX-Stempeldatenbank. Den Vergleich habe ich jetzt nur auf die Schnelle, ungeachtet auf die exakte Proportion, per Screenshot vorgenommen.



In Beitrag [#5] hatte ich die nachstehende, nun fett markierte Frage rein aus meinem Instinkt aufgeworfen.

KÖLN 10 29.05.1946, "84 Rpf Gebühr bezahlt Postamt Köln 10". Selbiger Stempel, nur ohne Klebezettelchen. War nur das rosafarbene Papier zu Ende gegangen oder hatte die OPD durchgegriffen?

Aus der schon im Potschta-Thema von mir erwähnten Literaturkiste ex Postamtsmann Schneider, habe ich mir soeben den nachstehenden Katalog zu Gemüte geführt (kleines stampsteddy schnüffelt sich überall durch).





Beachtenswert ist, dass für das Spektakel, so möchte ich es gerne nennen, ein Zeitraum vom 21.5. bis 27.5.1945 angegeben ist.

Zitat: "Nach Freimachung von etwa 700 Sendungen wurde die Weiterverwendung dieser von der OPD Köln weder genehmigten noch anerkannten Zettel verboten."

Diese Information ist wohl im Laufe der Jahre bis 1988 verloren gegangen und übersehen worden. Bei den 700 Sendungen wird es sich wohl um die mit rückdatierten Stempeln gefälschten Belege handeln und auch hier kehrt, im Vergleich zur Potschta, der Sachverhalt einer bewusst gestreuten Fehlinformation wider und zwar die Sache mit der angeblichen Freimachung von 700 Sendungen. Den zweiten Teil im zitierten Satz, dass diese Zettel weder genehmigt noch anerkannt waren und verboten wurden, halte ich für glaubwürdig.

Es lohnt sich schon, den Beitrag von Arenz und dessen seinerzeitige Aussagen, auch zu diversen Stempeln, komplett zu lesen. Es war andererseits aber auch nur ein erster Zwischenbericht und eine Aufforderung zur Lieferung von sachdienlichen Hinweisen aller Art zu diesen "Gebührenzetteln". Ich kann mir schon vorstellen, dass Arenz - in seiner gründlichen Recherchenart - in einem weiteren Beitrag dann diese "Gebührenzettel-Ausgabe" insgesamt als Mache von Postangestellten des Postamtes Köln 10 entlarvt hätte. Aber leider gibt es keinen weiteren Beitrag diesbezüglich von ihm (soweit ich weiß).

Herr Arenz und der BPP gehen seit dem Jahre 2002 getrennte Wege. Bis 2002 scheinen nicht viele sachdienliche Hinweise eingegangen zu sein und ich glaube nicht, dass der Beitrag von Herrn Arenz lohnenswert ist. Augenscheinlich hatte und könnte ich hier noch mehr zum Thema beitragen, als er es je im Stande war. Als ich das Wort "Unna" in Deinem Beitrag las, war bei mir schon alles vorbei.

Ich kann immer noch nicht erkennen, warum diese illegal verwendeten Klebezettel eine Lokalausgabe sein sollen.

Bin gespannt, wie lange diese Zettelchen noch unter Lokalausgaben im Michel zu finden sind.

Beste Grüße
Markus
 
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