Thema: Vorphilatelie: Schnörkelbriefe und andere Belege aus der Vorphilazeit
roteratte48 Am: 18.06.2009 15:35:06 Gelesen: 303441# 78@  
@ Pommes [#77]

Hallo Thomas,

Du hast in allen Teilen Recht, es handelt sich um Herzog Friedrich Wilhelm II von Sachsen-Altenburg. Auch er war Wettiner (aus der Ernestinischen Linie) - bei mir im Thread taucht er nicht auf, da ich mich ja auf die sächsischen Kurfürsten beschränkt habe. Die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen werden durch die Vormundschaft des Kurfürsten Johann Georgs II über seinen Sohn Friedrich Wilhelm III nochmal dokumentiert; nach dessen Tod wiederum erlischt das Haus Sachsen-Altenburg (zugunsten Sachsen-Gotha). Insgesamt bestand diese Seitenlinie nur knapp 70 Jahre.

Die fehlenden Worte in der Anschrift unten links und rechts sind der übliche Abschluss der Ergebenheitsadresse und lauten schlicht "und ... Herrn".
Der rudimentäre Text: "Euer Fürstl. Gnaden ein löblich Werk der Billigkeit. Umb Euer fürstl. Gn. seindt wir nach unserm armen Vermögen solches zu verdienen in allem unterthänigen Gehorsam treuwilligst auch bereit. Sign. Schmölln den 5 Juli 1648 - Euer fürstl. Gnaden unterthänige und gehorsame [folgen vier Unterschriften], Bürger und Einwohner daselbst."

Den Text rekonstruieren zu wollen ist m.E. nicht möglich und auch nicht notwendig - es handelte sich um ein Gesuch, in dem die Bürger aus Schmölln um eine Vergünstigung baten. Meist ging es dabei um die Stundung fälliger Zahlungen (die erstaunlich oft auch gewährt wurde).

Gruss - Rolf
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/798
https://www.philaseiten.de/beitrag/17082