Thema: Deutsche Post - Briefmarken online bestellen
Vernian Am: 22.01.2018 19:05:57 Gelesen: 10179# 8@  
Ich habe zwar gegenüber einem "Normalnutzer" einen deutlich erhöhten Postausgang - ich schätze mal so 250-300 Postsendungen pro Jahr, kann mich aber der (nicht neuen) Feststellung nur anschließen, dass die Ausgabenmenge (bei deren Auflistung Cantus weiter oben noch nicht einmal die zahllosen Ganzsachen-Ausgaben erwähnt, die es auch noch gibt) in keinem Verhältnis mehr zur Praxis steht. Aber Deutschland steht da nicht allein - je weniger Sammler es gibt, desto mehr Varianten und Ausgaben scheinen nicht nur die Deutsche Post zu produzieren - in Frankeich ist es genauso bzw. noch wesentlich schlimmer.

Was den neuen Philatelie-Shop der Post betrifft, hatte ich gleich nach Umstellung der Webseite eine ordentliche Kritik geschrieben, auf die mir telefonisch sehr freundlich reagiert wurde - was aber sicherlich kaum etwas ändern wird.

Das nunmehr nicht nur eine kaum normal erhältliche Ausgabenmenge inklusiver verschiedenster Varianten nun auch noch nur in Mindestmengen zu bekommen ist (abgesehen von der telefonischen oder wie auch immer Einzelbestellmöglichkeit) ist letztlich nur ein weiteres I-Tüpfelchen der Sammler-Melkmechanismen. Da ich aber den Vollständigkeitswahn bereits 1998 abgelegt habe in Bezug auf deutsche Neuheiten stört mich das alles nicht so sehr. Bestellt habe ich in den letzten Jahren eh fast nur Frankaturbedarf, und da habe ich eh meist in 10, 20, 30, ... Stückgrößen bestellt.

Ich wundere mich eigentlich eher darüber, dass die Phila-Vermarktungsmaschinerie Deutschlands noch nicht britische Wege beschritten hat: Ausgaben für bestimmte Regionen mit besonderem Status. Helgoland und Düne als Hochseeinseln mit besonderem Zollstatus könnten doch durchaus (wieder) eigene Briefmarken erhalten. Borkum, weil offiziell auch schon im Hochseeklima befindlich, ebenfalls. Zweisprachige Ausgaben für die anerkannte sorbische Minderheit im Osten der Republik. Oder das saterländer Platt gilt unter Linguisten als eigene Sprache, Region und Kultur also eigentlich auch. Eigene Ausgaben für das Sondergebiet und Exklave Büsingen bei Schaffhausen. Eigene Ausgaben für Regierungszugehörige im Berliner Regierungsviertel ... Also mal erhrlich, und da beklagen wir uns über zu viele Neuheiten, wenn so viele mögliche Ausgabemöglichkeiten nicht (aus)genutzt werden?

Best

V.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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