Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 26.01.2018 23:52:23 Gelesen: 550618# 347@  
@ Heinz 7 [#346]

Platz 9 auf der Liste "Haas 1905 Abarten" bereitet uns Kopfzerbrechen.

"Spanien 1876, 25 M. blau und rosa, Rahmen kopfstehend" (siehe Seite 481)

Wir suchen bei 1876, finden aber eine Ausgabe "König Alfons XII.", aber einen Wert zu 25 M. finden wir nicht, und schon gar keinen Kopfsteher. Ab 1872 gibt es keine Milésimas mehr ("M").

Die aufmerksamen Leser erinnern sich aber an die Marke 33.12 der Liste Schubert: Spanien, 1865, 12 Cuartos blau/rosa. DIESE Marke gibt es mit kopfstehendem Rahmen!

ungezähnt = Senf Nr. 62 I: Preis *: -.- (keine Angaben)
gezähnt = Senf Nr. 68 I: Preis *: Mark 1500

Rund 100 Jahre später haben die Marken die Michel Nummern 63 I (geschnitten) und 69 I (gezähnt), wobei die gezähnte Variante die teurere ist (2006).

Und wenn wir weiter suchen, finden wir die Senf Nr. 85: Isabella nach links im Doppeleinrund, mit farbiger Umschrift, gezähnt. Und gleich darunter: Senf Nr. 85 I: "Fehldr. mit kopfstehend. Rahmen". Es MUSS aber die Abart sein, die bei Haas so hoch eingeschätzt wurde! Haas hat vermutlich einen "Zahlendreher" geschrieben: "1876" statt "1867". Die Marke ist bei Senf (1913+1911) nicht bewertet ("-.-"), also war sie es vermutlich auch 1912 nicht und fehlte darum in der Liste Schubert 1912. Im Michel (2006) hat die Abart die Nummer 88 III, sie wird nun aber nicht als "kopfstehender Rahmen" bezeichnet, sondern als "kopfstehendes Mittelstück".

Die Abart gleicht der Michel Nr. 69 I etwas, ist aber zweifellos eine andere Marke. Wir haben also eine NEUE Marke, die es verdient, auf unsere Liste der "berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" aufgenommen zu werden!

Gerne suche ich dazu noch eine Abbildung, aber das ist nicht so einfach.

Einen Hinweis zum Wert um das Jahr 1912 habe ich aber noch gefunden!

Im Kohl Briefmarken-Handbuch und Grosser Katalog, 10. Ausgabe von 1915, finden wir alle diese drei Marken wieder, und diesmal alle bewertet:

Kohl 63 I (1865, ungezähnt): *: 600 Mark
Kohl 69 I (1865, gezähnt): *: 1500 Mark (also wie Senf 1912!)
Kohl 86 (1867, gezähnt): *: 2400 Mark

Dieser Preis ist (bzw. war) sehr hoch und hätte bei Schubert Platz 19 bedeutet!

Also: Champagnerkorken dürfen knallen! Wir haben eine weitere "ganz teure" Marke (Abart) gefunden zur Zeit, als unserer Studie startet (1912). Ich hoffe, ich finde ein schönes Bild davon.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1705
https://www.philaseiten.de/beitrag/171453