Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Martin52 Am: 30.01.2018 15:02:59 Gelesen: 389370# 281@  
@ merkuria [#261]

Dies war auch das "offizielle" Bulletin der Guernsey-Post. Ich habe es seinerzeit eingescannt, aber nicht aufbewahrt. Es ist anzunehmen, dass die Guernsey-Post diese im Archiv hat - ob sie Zugang gewährt, ist eine andere Frage. Offensichtlich wurden die Marken gedruckt und die FDC produziert, aber vermutlich "restlos" vernichtet, wie das ja bekanntlich mit all solchen Ausgaben der Fall ist, hahahaha.

Dazu noch eine kleine Geschichte vom Hörensagen:

Im Jahre 1980 gab es auch von Liechtenstein fertig gedruckte Olympia-Marken, welche dann aber infolge Russland-Boykott nicht zur Ausgabe kamen. Die vorher ausgesandten Presse-Muster wurden nicht alle retourniert (Journalisten sind eben schusselig, hahaha) zudem wurde eine kleine Anzahl Serien unterschlagen (= geklaut). Die FL-Post, bzw. FL-Regierung tat aber ALLES, um ein eventuelles Angebot solcher Stücke zu verhindern. Das reichte von Straf-Anzeigen bis zu "Deals unter dem Tisch".

Ein solcher Deal soll dem Vernehmen nach mit einer sehr bekannten Berner Firma gelaufen sein: Diese gab an, im "Kunden-Auftrag" solche Serien verkaufen zu wollen, bot diese aber zuerst der FL-Post an. Der Tauschhandel bestand darin, dass die FL-Post im Gegenzug eine unbestimmte Anzahl der damals "guten" Europa 1960 Kleinbogen (Michel-Nr. 398) aus den Beständen des Postmuseums in Vaduz anbot. Die Berner Firma willigte ein, da ein legaler Handel mit den Olympia-Marken ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Und wie das immer ist im Leben: Das "Gute" wird belohnt - wer hat, dem wird gegeben.

Die FL-Post wusste nicht mehr, dass Ihr Lager der damals sofort ausverkauften Europa-Bogen eine NUR FÜR DAS POSTMUSEUM von der Firma Harrison & Sons NACHGEDRUCKTE Zweit-Auflage war. Die gewitzten Berner Händler haben das natürlich schnell gemerkt, weil das Drucker-Zeichen nicht genau in derselben Position war, wie bei der Erst-Auflage. Diese oh-so-seltene Variante erhielt flugs die Michel-Nummer 398 II und die hehre Firma konnte im Nachgang doch noch einen gerechten Lohn für ihre Mühe realisieren. Ja, Ja, so kann es gehen - so werden Philatelie-Märchen endlich wahr - fürwahr.
 


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