Thema: Richard Borek Unternehmensgruppe feiert 125-jähriges Bestehen
WPhV Stuttgart Am: 31.01.2018 12:56:26 Gelesen: 17639# 22@  
Aus unserer Vereinssicht hat Bodo A. von Kurzleben [#10] und [#12] mit seiner Kritik an Borek bzw. am BDPh nicht unrecht:

Wir als Verein sind nicht wie der BDPh in der "Etappe" bei irgendwelchen angeblich so wichtigen Events, die dem Sammler aber nicht wirklich helfen, sondern wir stehen direkt an der "Front":

Wir kämpfen an der "Front" um jeden Sammler und um jedes Mitglied und müssen dabei beispielsweise so gut wie an jedem Vereinsabend Sammler (bzw. deren Erben) trösten, die erkennen, dass sie mit ihrem von der kommerziellen Briefmarken-Lobby (und mitten dabei auch seit 125 Jahren Richard Borek!) aufgeschwatzten Sammeln (à la Neuheiten-Abo, Vordruckalbum, Karton-Philatelie, Ersttagssonderstempel usw.) eine hochprozentige Kapitalvernichtung betrieben haben. Wir spüren jedesmal, wie bei ihnen innerlich die Wut und Frustration auf Briefmarken hochsteigt und unsere Chancen entsprechend auf Null sinken, sie für unser Hobby oder für eine Mitgliedschaft bei uns zu begeistern. Angesichts dieses Schocks sind diese Sammler oder die potenziell an unserem Hobby interessierten Erben nicht nur für unser Hobby oder für unseren Verein unwiederbringlich verloren, sondern sie multiplizieren ihre Negativ-Erfahrung in ihrem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis entsprechend weiter.

Jeder, der sich mit Marketing beschäftigt, weiß, dass negative Erlebnisse viel häufiger kommuniziert werden als positive Erlebnisse. So wird es immer schwieriger und aufwändiger, neue Interessierte für unser Hobby oder für unseren Verein zu gewinnen, was so gut wie jeder an der "Front" bestätigen kann. Wenn Sammler aufgeklärt bei der kommerziellen Briefmarken-Lobby einkaufen, d.h. wenn sie wissen, dass weder sie noch ihre Erben ihr eingesetztes Kapital sehr wahrscheinlich nie wieder sehen werden, ist nichts einzuwenden. Aber das Problem ist, dass die kommerzielle Briefmarken-Lobby durch Werbung usw. suggeriert, dass bei ihnen wertvolle, einmalige usw. Briefmarken, Sammlungen usw. gekauft werden. Der Übergang zu einer arglistigen Täuschung ist da häufig fließend.

Der BDPh sollte sich nicht unkritisch von der kommerziellen Briefmarken-Lobby vereinnahmen lassen, damit ein paar Euros mehr in seiner Kasse klingeln, sondern ohne Wenn und Aber sich rigoros und kompromisslos für Sammler-Interessen und für ein aufgeklärtes nachhaltiges (= werthaltiges!) Sammeln einsetzen. Dazu gehört u.E. auch eine Aufklärung in der Verbandszeitschrift "philatelie", auf der Homepage usw. über "reale Marktpreise", "nachhaltiges (=werthaltiges) Sammeln" usw. Letztendlich ist das (Zukunfts-) Kapital des BDPh auch seine Glaubwürdigkeit. Diese ist jedoch nur bedingt gegeben, wenn beispielsweise der BDPh zusammen mit u.a. der Deutschen Post AG Philatelie eine Arbeitsgruppe "Wir sind Briefmarke" bildet und die Deutsche Post AG Philatelie über Werbebeilagen in der Verbandszeitschrift "philatelie" ganz normale gängige deutsche Briefmarken zu rund 100% Michel verkauft.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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