Thema: Zeitschriften: Österreichs "Die Briefmarke“ geht an den Schwaneberger Verlag
Altmerker Am: 04.02.2018 11:21:31 Gelesen: 10591# 14@  
@ Richard [#1]

Es lässt sich nicht anders sagen: Ein höchst mittelmäßiger Auftakt mit starken Ausreißern nach unten. Wenn ich schon durchstarte, nach viel Stress und bösem Blut, die Abschiedsworte im Vorheft sprechen eine unverhohlene Sprache, hätte ich ein Wow-Erlebnis erwartet, dass allen Kritikern sofort die Luft zum Meckern nimmt.

Ich maße mir als Vorsitzender der "IMG Papier und Druck" und Berufsjournalist/Redakteur in verschiedenen Positionen nicht an, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, aber das Heft zeigt so augenfällig, dass nicht jeder, der Zeitung lesen kann, auch Zeitung machen kann bzw. ein Layout-Programm auf dem Rechner nicht reicht, um ein Blatt zu gestalten. Mein völlig philatelistisch blinder Layouter fasste es zusammen: "mittleres Schülerzeitungsniveau".

Um es klar zu sagen, es geht weniger um die Textinhalte. Als langjähriger Leser, ich bin Vereinsmitglied in Korneuburg, finde ich, die Themenstruktur war inhaltlich keine Spitzenleistung, aber im Vergleich zu einigen Vorheften durchaus solide und akzeptabel. Doch wie es rübergebracht wurde!

Der Umschlag durchaus ein Eyecatscher mit dem Rot als Alarmfarbe. Bloß ist es auf den Straßenverkauf ausgelegt oder doch eher als Mitglieder-Abonnenten-Heft?
Innen habe ich folgende Spaltenbreiten entdeckt: 1-, 2- und dreispaltig, dann 3/4 und Bild daneben, alles ohne erkennbaren Sinn und Verstand. Oder mir fehlt der, weil keine Struktur erkennbar ist, warum diese Spaltenbreite hier, die andere da.

Das setzt sich in Schriftart, -schnitt und -größe fort. Die Autorenzeilen variieren in Größe und Stil, teilweise sind sie größer als die Textschrift und nach mehreren Leerzeilen irgendwie ans Textrahmenende geklatscht. Die Schrift ist zumeist keineswegs magazinig, sondern altbackene Zeitung-Brotschrift, das Text-Bild-Verhältnis ist so lala bis grenzwertig. Wir würden in unserem Berufs-Alltag einem Kunden empfehlen: Legen Sie sich bitte ganz zu Beginn ein Stilhandbuch an: Überschriftengrößen, Stile, Schnitte und wann Sie was wollen. Und halten Sie sich an die selbst gegebenen Richtlinien dann stringent.

Das als Diskussionsansatz für jene, die das Heft überhaupt gesehen haben. Auf Wunsch belege ich das jenen mit Seite und Spalte.

Optimistische Grüße, weil es (hoffentlich) nur besser werden kann,
Uwe
 
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