Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
Richard Am: 13.02.2018 09:36:14 Gelesen: 173591# 370@  
Die Firma Richard Borek fasst auf ihrer Internet Seite die Potschta Lügengeschichte für einen Händler überraschend ausführlich zusammen. Hier ein kleiner Auszug:

Erste Zweifel

Bereits Ende der 40er-Jahre hatten vereinzelte Prüfer erste Zweifel angemeldet, was die Existenz von ordentlich abgestempelten „Potschtas“ anging. Doch die Geschichte von den zurückgezogenen Briefmarken war bereits im Kanon verankert. Auch Dr. Wilhelm Schröders SBZ-Klassiker „Das Werden einer demokratischen Postverwaltung“ erhob die Episode aus Dresden zu einem Meilenstein des Jahres 1945. Knapp 50 Jahre später waren immerhin einige Abstempelungen in den kritischen Fokus von Sammlern und Experten geraten. 1993 kamen haarsträubende Erkenntnisse über die Entwertungen mit dem Stempel „DRESDEN A 16 bb“ ans Licht. Pikanterweise spielte dabei der Leiter der Postbezirksdirektion von 1945, Albert Stürmer, eine prominente und zweifelhafte Rolle.

Sauerkraut und Schinken

Der leitende Beamte Albert Stürmer soll sich von der zurückgezogenen „Potschta“ 50 Bogen „beiseite gelegt“ haben. Außerdem lagerten in seinem Büro noch weitere Bogen, aus denen Vorlagestücke für die Ortsbürgermeister entnommen worden waren. Einem Missgeschick war es zu verdanken, dass just auf Stürmers Bogen eine notdürftig eingeschlagene Portion Sauerkraut abgestellt worden war, sodass die „Potschtas“ zusammenklebten. Er nahm sie mit nach Hause, sortierte dort die unverdorbenen Bogen aus und wusch anschließend die milchsauer eingelegten Briefmarken. Mithilfe eines Freundes soll er über den Winter eine groß angelegte Zweitverwertung der „geretteten“ Briefmarken vorbereitet haben. Briefumschläge wurden frankiert und mit Adressen versehen, und im Frühsommer 1946 gelang es mittels eines saftigen Schinkens, eine Mitarbeiterin des Postamts Dresden 16 zu überreden, sich mitsamt ihrem Poststempel zu einer nächtlichen Massenentwertung einzufinden. Die „Potschtas“ mit dem Abdruck „DRESDEN A 16 bb“ waren also nachträglich mit einem echten Stempel versehen worden und damit falsch. Albert Stürmer und seine Gehilfen machten in den folgenden Jahren vermutlich ordentlich Kasse.


(Quelle und ausführlich komplett lesen: https://www.borek.de/briefmarkenwelt/news-briefmarken-raritaeten-borek/potschta-briefmarke )
 
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