Thema: Bessarabien: Wechselhafte Geschichte
Heinz 7 Am: 15.02.2018 16:30:30 Gelesen: 11708# 9@  
@ 10Parale [#8]

Die Geschichte der (heutigen) Republik Moldau ist wirklich bewegt; wir haben darüber bereits einiges besprochen. Ein Sammler von Rumänien-Briefmarken (wie Du und ich) und posthistorisch interessierter Philatelist tut gut daran, die historischen Details genau zu kennen. So können wir erkennen, wenn eine Korrespondenz "rumänisch" war oder eben doch nicht. Viele Händler und Auktionatoren (und selbst Sammler) machen hier Fehler. So werden eindeutig türkische Belege manchmal zu Rumänien gezählt oder es wird verkannt, dass ein Brief damals russisch war und NICHT rumänisch!

Dass in Rumänien auch ausländische Postverwaltungen tätig waren, erschwert die Beurteilung bzw. macht es erforderlich, dass wir sauber differenzieren. Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass ein Brief aus (z.B.) Bakeu zu Rumänien gehört, obwohl er eine österreichische Marke tragen kann und mit einem österreichischen Stempel entwertet wurde.

Die zwei oben gezeigten Briefe sind russische Briefe. Кишинёв / Kischinjow war 1885 und 1886 russisch. Dass vor 1812 Bessarabien zum alten Fürstentum Moldau gehörte, ändert nichts an dieser Tatsache. Die Jahre 1856-1878 sind für Rumäniensammler besonders interessant, weil damals einige Orte von Bessarabien tatsächlich zu Rumänien gehörten (bzw. zum Fürstentum Moldau, von "Rumänien" sollten wir erst ab 1859 sprechen). Aber das weisst Du ja.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
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