Thema: Sudetenland: Verborgene Schätze
Markus Pichl Am: 01.03.2018 15:46:22 Gelesen: 87065# 81@  
@ hajo22 [#75]

Vielen Dank, für die Anfrage bei Herrn Brunel. Über eine solche hatte ich auch schon nachgedacht, nachdem ja zu diesen Exemplaren auch kein Beleg im Handbuch von Herrn Späth abgebildet wurde. Somit sollte hiermit nun ein nachvollziehbarer Nachweis, dass es solche Exemplare tatsächlich schon im Jahre 1938 vorhanden waren, gegeben sein.

Nebenei vermerkt, die Aufstellung in Ron seinem Beitrag [#68] ist aus dem Handbuch Späth zitiert.

@ Detlev0405 [#76]

1 Kr erinnert auch mehr an die Habsburger Zeit und würde an Kreuzer erinnern als an tschechische Kronen.

Das ist eine interessante Betrachtungsweise, denn im Sudetenland wurde ja dann schließlich die Reichsmark als Zahlungsmittel eingeführt. Ein Vergleich mit der später im Protektorat Böhmen und Mähren eingeführten Krone, wie in Beitrag [#69] vorgenommen, hinkt m.E. ein wenig. Vielleicht war der Verteiler von dieser Serie gar nicht die Sudetendeutsche Partei sondern z.B. der Sudetendeutsche Heimatbund, Kreis Österreich? Dann wären es nur Vignetten und nicht unverausgabte Briefmarken. Die Frage, wer diese Serie in den Verkehr gebracht hat, bleibt im Moment offen.

Nachstehend eine per Zeppelin beförderte Postkarte aus meiner Sammlung, welche vom besagten Heimatbund aufgelegt wurde. Ebenfalls Entwertungsstempel mit Unterbuchstaben "f", wie auf dem in Beitrag [#75] gezeigtem Beleg.



Rückseitig bis auf kleine Stempelspur blanko (durchaus kommen bei Fahrt in das befreite Sudetenland auch Belege vor, die gar nicht oder nur von einem kleinen Teil des Maschinen-Ankunftsstempels getroffen wurden).

Hier dann noch aus meinem eigenen Archiv (selbst erstellte Scans) zwei weitere Belege, zur selben Fahrt. Ebenfalls Aufgabestempel UB "f" und auf beiden Belegen befinden sich die zwei verschiedenen Arten der Sonderbestätigungsstempel. Kunstharzstempel in lilarot, Gummistempel in zinnoberrot. Von letzterem gibt es gemäß Michel Zeppelin und Flugpost-Spezialkatalog drei verschiedene Typen (im Sieger Zeppelinpost-Katalog wird nur auf die zwei verschiedenen Arten hingewiesen). Die Gummistempel kommen wohl in verschiedenen roten Stempelfarben vor, den Kunstharzstempel kenne ich nur in dunkelroten bis lilaroten Farbtönungen. Wie auch immer.





Zum Schluß in diesem Beitrag noch ein Zeppelinbrief aus 1939 zur Fahrt nach Kassel. Auf diesem ist nebengesetzt eine Vignette, die gemäß Vorschrift unabgestempelt blieb.



Vielleicht war einer der Frankfurter Postbeamten im Jahre 1938 von der Währungsbezeichnung, bei den drei Exemplaren "Sudetendeutsches Niederland", beeindruckt?

Beste Grüße
Markus
 
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