Thema: **** (?) Portugal Klassik bis zum Jahr 1900
Michael Ehrig Am: 03.03.2018 18:40:09 Gelesen: 45138# 84@  
Doch kommen wir wieder zu einigen Belegen der gezähnten Ausgabe D. Luís I Wertbänder in geschweifter Form. Übrigens ist die Ausgabe portugiesisch als fita curva (gebogene Bänder) wesentlich unkomplizierter benannt.

Hier ein einfacher Inlandsbrief zum Standardtarif von 25 Réis:



Dieser Brief ist ein gutes Beispiel dafür, dass man als Portugal-Sammler, wenn es um Belege geht, durchaus Abstriche an die Qualitätsansprüche machen muss, die man an mitteleuropäisches Material gewöhnlicher Weise zu stellen gewohnt ist. Nicht nur das portugiesische Klima ist der Papiererhaltung nicht gerade zuträglich, zusätzlich zeichnen sich die gezähnten Prägedruckausgaben häufig noch durch Zähnungsmängel aus, die zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass viele Postbeamte auch noch Jahre nach der Einführung der Zähnung die Marken mit der Schere aus dem Bogen trennten oder auch dass die Zähnung mit dem Papier und der Drucktechnik nicht wirklich zusammen passte. So konnte es immer wieder passieren, dass sich die Marken beim Trennen aus dem Bogen statt an der Zähnung an der Prägung lösten. Diese Mängel sollten allerdings bei losen Marken nicht toleriert werden, da es davon in der Regel genügend gut erhaltenes Material gibt.

Hier nun ein Brief der zweiten Gewichtsstufe nach Spanien. Aufgrund des Postvertrages von 1863 mit Spanien war es bereits ab dem 1. Februar 1863 möglich, einen Brief bis zum Empfänger zum Tarif von 35 Réis pro 7½ Gramm freizumachen. Zum 1. August 1867 wurde diese Regelung dahingehend geändert, dass nun Briefe pro 10 Gramm Gewicht zum Tarif von 25 Réis freigemacht werden konnten. Der gezeigte Brief ist mit 50 Réis für ein Gewicht von über 10 bis 20 Gramm freigemacht.


 
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