Thema: (?) (11) Recht: Gründung eines BDPh Vereins
drmoeller_neuss Am: 04.03.2018 14:15:05 Gelesen: 7612# 2@  
Eine ketzerische Frage: Warum brauche ich einen Briefmarkenverein, wenn ich mich mit gleichgesinnten Sammlern vor Ort treffen möchte?

Ein Verein ist nun erst einmal eine bürokratische Angelegenheit. Alleine die Eintragung in das Vereinsregister kann Kopfzerbrechen und einiges an Kosten verursachen. Und was hat man dann davon? Auch "e.V."s haben keinen Goldesel, sondern können nur das Geld umverteilen, was die Mitglieder vorher eingezahlt haben.

Vereine machen Sinn, wenn sie eine Infrastruktur bereitstellen, die der einzelne nicht aufbringen kann. Klassische Beispiele sind Sportvereine, wo sich die Mitglieder den gemeinsamen Sportplatz teilen oder Hallenzeiten in Schulen zugeteilt bekommen. Das geht nur über ein öffentlich-rechtliches Konstrukt namens eingetragener Verein.

Briefmarkensammler brauchen keine besondere Infrastruktur. Für die Tauschtreffen reicht eine Kneipe, und der Wirt hat nichts dagegen, wenn die Sammler für einen gewissen Umsatz sorgen. Termine lassen sich per Email absprechen, eine Internetpräsenz kann ohne Kosten z.B. über Facebook angeboten werden.

Wer die Leistungen des BDPhs wie z.B. die Verbandszeitschrift "Philatelie" in Anspruch nehmen möchte, kann Direktmitglied im BDPh werden. Natürlich ist auch eine Mitgliedschaft über eine Arbeitsgemeinschaft, einen "Sammler-Service-Club", den die meisten Landesverbände anbieten, und um Rumpelstilzchen zu befriedigen, auch über einen bestehenden Ortsverein möglich.

Ein gutes Beispiel für eine "vereinslose Sammlergemeinschaft" sind die monatlichen Tauschtreffen in Essen-Steele, die im dortigen Kulturforum jeweils am ersten Samstag im Monat um 14:00 Uhr stattfinden.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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