Thema: Altdeutschland: Schöne Belege
Jürgen Witkowski Am: 30.06.2009 22:53:04 Gelesen: 27070# 11@  
Dieser Beleg aus Sachsen aus April 1861 gibt mir doch einige Rätsel auf. Wenn ich es richtig sehe, ist der Brief des weltbekannten Lexikon-Verlages F.A. Brockhaus zweimal zwischen Leipzig und Hannover hin und her gelaufen.

Frankiert wurde er mit der MiNr. 11 zu 3 Neu-Groschen, dem Porto für Briefe in Postvereinsländer über 20 Meilen bei einem Gewicht bis zu 1 Lot.

Die erste Aufgabe erfolgte in Leipzig am 20.IV.61, der rückseitige Ankunftstempel von Hannover ist vom 21/4 7-8 M. Anscheinend konnte der Brief nicht zugestellt werden. Den handschriftlichen Vermerk auf der Rückseite kann ich nicht ganz entziffern: ... ... Adresse nicht bekannt. Flügel.

Flügel scheint der Name des Beamten zu sein, der vorderseitig auch den Retourvermerk aufbrachte und Hannover durchstrich. Der rückseitige Ausgabestempel zeigt, dass der Brief in Leipzig am 24.4 wieder ankam.

Zwei Tage später, am 26.IV ging der Brief erneut auf die Reise nach Hannover, nachdem die Adresse um "Buchdruckerei in Hannover" ergänzt worden war und der Retourvermerk und der rückseitige Vermerk des Postbeamten aus Hannover gestrichen worden waren. Dort ist er laut rückseitigem Stempel am 27/4 angekommen.

Nun zu meinen ergänzenden Fragen:

- Warum wurde kein neues Porto fällig, obwohl die Adressangabe beim ersten Mal anscheinend für eine Zustellung nicht eindeutig genug war?

- Was hat der oben links auf der Vorderseite mit Bleistift angebrachte Vermerk für eine Bedeutung?

- Was hat der in der Mitte links auf der Rückseite mit Bleistift angebrachte Vermerk für eine Bedeutung?

- Was hat der in der unten rechts auf der Rückseite mit Rotstift angebrachte Vermerk für eine Bedeutung?

Altdeutschland-Spezialisten an die Front!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
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