Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
drmoeller_neuss Am: 19.03.2018 17:43:28 Gelesen: 151741# 520@  
Schade, dass die Diskussion so schnell ins persönliche abgleitet. Man kann durchaus über den Sinn und Unsinn von Verbandsphilatelie diskutieren. Es geht schon lange nicht mehr um den symbolischen Euro. Mein Ortsverein führt zwei Drittel seiner Einnahmen an den Verband ab. Da kann man als Verein schon den Verband nach der Gegenleistung fragen.

@ Magdeburger [#498]

Ich finde den Vorschlag von Magdeburger zukunftsweisend: es gibt nur noch BDPh-Direkt-Mitgliedschaften. Diskussionen à la Dr. Feifel würden dann der Vergangenheit angehören.

Der BDPh müsste dafür sorgen, dass die Direkt-Mitgliedschaften attraktiv sind. Der BDPh könnte den Ortsvereinen, die ihm aktiv Mitglieder zutragen, einen Preisnachlass geben, den der Verein behalten oder an seine Mitglieder weitergeben kann.

Landesverbände bräuchte man dann nicht mehr. Ich hatte mich einmal mit Werner Müller unterhalten, seines Zeichens Vorsitzender des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V.. Überzeugen konnte er mich nicht. Das Argument, die Landesverbände können im Gegensatz zum BDPh die Mitgliederverwaltung ehrenamtlich stemmen, zieht nicht. Mit moderner Software könnten die Vereine auch auf BDPh-Ebene ihre Mitgliederdaten pflegen, ohne dass es grosser personeller Anstrengungen bedarf.

Ein großer Verein wie der WPhV zahlt pro Jahr einen hohen dreistelligen Betrag an seinen Landesverband.

Der Landesverband Südwest hat seinen Haushalt lobenswerterweise ganz im Sinne der Transparenz veröffentlicht:

Siehe "SÜDWEST AKTUELL, Heft 269, März 2018"
http://www.briefmarken-suedwest.de/Suedwest-Aktuell/SWA-269-SuedwestAktuell-2018-03__www_Briefmarken-Suedwest_de.pdf

Der Landesverband Südwest hat 48.000 EUR Einnahmen aus Beiträgen, von denen ein Fünftel (10.185 EUR) auf direkte Verwaltungskosten entfallen (Porti, Büro, Miete, Steuerberater etc.). Ich vermute auch in den Reisekosten (fast 15.000 EUR) und in den sonstigen Kosten (16.700 EUR) einiges, was für die Verbandsbürokratie darauf geht und nicht der Philatelie zu Gute kommt. Auch die Zeitschrift "Südwest Aktuell" beschäftigt sich lieber mit Verbands- und Vereinspolitik als mit Philatelie - uninteressant für den normalen Sammler.

Nun kann man einwenden, dass über 21.000 EUR in Ausstellungen fliessen. Allerdings ist der größere Teil dieser Summe ein Durchlaufposten, da der Verband dafür Stiftungsgelder in Höhe von knapp 15.000 EUR bekommen hat.

Würde der WPHV aus dem Landesverband austreten, könnte er von den eingesparten Beiträgen locker zwei externe Referenten für Vorträge einladen. "Philatelie" gäbe es nicht weniger, eher mehr.

P.s. Statt irgendwelcher Ehrennadeln und Urkunden würden sich die meisten Mitglieder über eine kleine philatelistische Aufmerksamkeit freuen. Sollte den Vereinsverantwortlichen wirklich nichts besseres einfallen, bliebe immer noch ein Gutschein für das Vereinsbistro.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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