Thema: Marken auf Belegen ohne oder mit schlechten Stempeln
drmoeller_neuss Am: 29.03.2018 11:53:24 Gelesen: 21822# 6@  
@ Silesia-Archiv [#45]

Wir sollten als Briefmarkensammler die Kirche im Dorf lassen.

Natürlich war früher alles besser. Man ist in das leere Dorfpostamt gegangen, hat nach einem kleinen Schwätzchen mit der Postbeamtin freundlich gesagt "Bitte Vollstempel auf jede Marke". Dann wurde der Stempel gereinigt und die Unterlage vorbereitet. Nach 20 Minuten waren alle glücklich. Natürlich war die Post defizitär, aber wen hat es denn gestört? Schliesslich hatte fast jeder bei der gleichen Behörde einen Telefonanschluss, und hat damit anderen Postdienste quersubventioniert. Oder deutlich ausgedrückt: Zehn Minuten Ferngespräch nach Hamburg haben die schönen Vollstempel auf der kleinen Post finanziert.

Das Briefporto für einen Großbrief ist seit 30 Jahren konstant (2,40 - 3,20 DM, heute ca. 2,85 DM). Stellt das doch einmal in Relation mit den Kosten für einen Haarschnitt.

Und von den niedrigen Postgebühren profitieren wir Briefmarkensammler ganz besonders, gehören wir doch zur Minderheit, die noch Briefe verschicken. Da kann ich mit einem Wellenstempel leben. Übrigens müssen die Klassiker auch häufig mit stummen Stempeln vorlieb nehmen.

Und zur belgischen Post: Ich würde den Ball flach halten und mich nicht über die belgische Post beschweren. Auf dem Umschlag sind alte Franken-Briefmarken fast 20 Jahre nach der Währungsumstellung verklebt. Der auf der 10-Franken-Marke abgebildete König ist schon lange gestorben. Die Marke ist fast 50 Jahre alt. Welcher andere Dienstleister löst Gutscheine nach 50 Jahren noch ein?

Im übrigen habe ich diese Marken auch mit zeitgerechtem Vollstempel im Groschenbuch. Die Nachfrage ist leider sehr verhalten.
 
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