Thema: Altdeutschland Baden 1851-1871 Eingehende Briefe
SH-Sammler Am: 08.04.2018 16:00:27 Gelesen: 4313# 2@  
@ bayern klassisch [#1]

Hallo Ralph,

wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.

Dieser Brief hat eine schöne Reise hinter sich, eine Reise mit Umweg, möchte ich sogar behaupten. Auch wenn ich nur einen Teil der Reise erkenne, so kann ich doch mal mit dem Aufschlüsseln beginnen. Du darfst dann noch den Rest dazu geben und meine Beschreibung allenfalls korrigieren, ergänzen.

Der Brief beginnt die Reise in Neapel am 9. Jan. 1867. Der Brief ist unterfrankiert und erhält den Stempel „Francobollo insufficiente“ (ungenügende Frankatur) sowie den Stempelabdruck „Sopra…xxx…tassa, ital plus handschriftliche Taxe 20 (Centesimi).

Nun geht der Brief Richtung Norden, wahrscheinlich an den Langensee. Dort kommt am 12. Jan. ein Schiffstempel drauf, rückseitig schwacher Stempel "xxxx Lago Natante N 2". Nun geht es rassig durch die Schweiz, am 13. Jan. mit der Bahnlinie Chur – St. Gallen in Richtung Grossherzogtum Baden.

Jetzt kommt der unerklärliche Teil: Lief der Brief zürst über Basel, wo der Ovalstempel „Schweiz über Baden“ appliziert wurde? Dies mit der Begründung, dass die fehlende Taxe im Austauschbüro berechnet und notiert werden musste. Immerhin musste der Empfänger Geiselbrecht in Ludwigshafen noch 3 Kreuzer (notiert in rot von Basel?? und nochmals in blau vom badischen „Oberpostamt“) dazulegen.

Immerhin ist der Brief dann nicht nach Ludwigshafen am Rhein gelaufen, sondern ging am 14. Jan. via Constanz nach Ludwigshafen am Bodensee.

Nun bist Du mit korrigieren dran, Ralph. Immerhin bist Du die absolute Koryphäe im Beschreiben der Laufwege und Taxierungen, was ich auch neidlos so akzeptieren kann.

Ich wünsche Dir eine schöne Zeit

SH-Sammler
Hanspeter
 
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