Thema: Fälschungsverkäufer Klaus Fischer (Colonnaden-Fischer) bei ebay gesperrt
Richard Am: 20.04.2018 09:22:21 Gelesen: 5502# 1@  
Prozess gegen Händler Klaus Fischer in Sicht ?

(wm) Knapp zehn Jahre hat es gebraucht, bis einer der spektakulärsten Fälle von möglichem Betrug, Urkundenfälschung und Diebstahl zu Ende ermittelt war und in absehbarer Zeit vor Gericht landen könnte. Bereits 2013 beschäftigte sich sogar das Magazin FOCUS in Ausgabe Nr. 17, S. 61/62 unter dem Titel „Marke Eigenbau“ mit gefälschten Marken und einem Ermittlungsverfahren der Hamburger Staatsanwaltschaft, das gegen Klaus F. und dessen Sohn Tobias lief. Zu dieser Zeit hatte bereits eine Durchsuchung der Firmen- und Privaträume stattgefunden, die aber – so FOCUS – gerichtlich angefochten wurde. Damit zog sich das weitere Verfahren weiterhin, obgleich zahlreiche Strafanzeigen von Sammlern vorlagen, die sich wegen der Lieferung von ge- und verfälschten Marken, aber auch wegen gefälschter Prüfsignaturen und -Atteste betrogen fühlten.

FOCUS zitierte den damals 69jährigen Düsseldorfer Sammler Wahnfried Thum, der für 7 000 Euro 23 Marken bei F.-Colonaden erstanden hatte, von denen sich nur zwei nachträglich als einwandfrei und echt herausstellten. Die anderen waren manipuliert. Das soll angeblich nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein. Insider sprechen von einem hohen Millionenbetrug, der angeblich über die Jahrzehnte von der Firma nachhaltig betrieben worden sei, ebenso von Steuerbetrug, der im Raume stehe.

2017 waren die Ermittlungen der Staatsanwalt abgeschlossen, die durch die Anzeige eines namhaften deutschen Fachprüfers im Bund Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP) vor knapp zehn Jahren in Gang gesetzt worden waren. Im letzten Jahr hat die Staatsanwaltschaft, wie die Pressestelle des Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg auf Anfrage bestätigte, bereits Anklage zum Amtsgericht Hamburg erhoben. Allerdings wurde über die Zulassung der Anklage bisher noch nicht entschieden, einen Termin zur Hauptverhandlung gibt es noch nicht.

Der Anklagevorwurf, so führt die Pressestelle aus, betrifft insgesamt 21 Fälle, in denen der Angeklagte verfälschte und/oder mit gefälschten Prüfzeichen oder Stempeln versehene Briefmarken an Kunden verkauft haben soll. Dadurch – so der Anklagevorwurf – sollte der Anschein eines höheren Wertes der Marken erweckt werden, die in Wirklichkeit wertlos oder nur von geringem Wert waren. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten insofern gewerbsmäßigen Betrug, teilweise in Tateinheit mit Urkundenfälschung vor. In einem weiteren Fall soll der Angeklagte in einer ihm zur Prüfung überlassenen Sammlung einzelne Marken entfernt und durch minderwertigere Exemplare oder Fälschungen ersetzt haben. Insofern wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten auch Diebstahl vor.

Es wird damit gerechnet, dass ein mögliches Verfahren in kommender Zeit seinen Weg nehmen könnte.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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