Thema: Tschechoslowakei: Belege bestimmen
10Parale Am: 29.04.2018 18:09:47 Gelesen: 47930# 66@  
Heute in Freiburg im Breisgau am Seepark am Tauschtag des Briefmarkenvereins Freiburg in der Kiste eines Händlers diesen Brief gefunden.

Bei näherer Betrachtung handelt es sich wohl um eine Art Gefälligkeitsbeleg. Er lief aber wirklich, und zwar wurde er am 14.IV.39 in Ostrava entwertet. Auffällig, dass wir es hier mit Marken aus 4 verschiedenen Ländern zu tun haben.

CSSR Nr. 279 A und 356
Deutsches Reich Nr. 514 u. 516
Slowakei ?
Karpaten-Ukraine: Michel Nr. 1

Der Brief lief als Express- bzw. Eilbrief eingeschrieben nach Lutgerstal (Kreis Ratibor). In diesem 8 km entfernten Postamt wurde der Brief 1 Tag später abgeschlagen. Na ja, ziemlich lang für einen Eilbrief auf kürzeste Distanz.

Mich würde jetzt mal interessieren, welche der Marken hier für den Portoaufwand tatsächlich in Frage kamen und wie hoch der Tarif wohl war.

Die Michel Nr. 1 der Karpaten-Ukraine ist ja schon etwas Besonderes auf diesem Brief, zumal noch ein Randstück aufgeklebt wurde. Diese Marke, - folgt man den Hinweisen im MOK (Michel Online-Katalog), die in Prag und Chust ausgegeben wurde, durfte nur in der Karpaten-Ukraine verwendet werden. Da Ostrova (Ostrau) nicht zu diesem kurzlebigen Land gehörte, scheint diese Marke der Gefälligkeit geschuldet zu sein. Diese Marken gibt es nur abgestempelt aus CHUST und dürften echt gelaufen als Bedarfsbriefe äußerst selten sein.

Wie auch immer, ein lebhafter, interessanter Beleg.

Liebe Grüße

10Parale


 
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