Thema: Tschechoslowakei: Belege bestimmen
Stefan Am: 01.05.2018 22:29:33 Gelesen: 47810# 76@  
Der nachfolgende Beleg passt sowohl in das Thema der Marken- als auch der Belegbestimmung. Doch der Reihe nach: Dem vorliegenden Beleg nach wurde am 06.11.1918 ein Paket von Tabor aus in das ca. 220 km entfernte Wien geschickt. Zu diesem Datum lag die Gründung des Staates Tschechoslowakei gerade etwas mehr als eine Woche zurück (28.10.1918). Der Wert des Paketes betrug 1500,00 Kronen und wog 7,4 kg. Zur Freimachung der Sendung wurden vier Briefmarken mit einer Gesamtnominale von 2,70 Kronen verwendet. Das Paketformular weist als Ganzsache zusätzlich eine Nominale von 10 Heller auf. Rückseitig finden sich keinerlei Vermerke über eine Zustellung des Paketes.



Lässt sich nachvollziehen, wie sich das Porto von 2,70 bzw. 2,80 Kronen zusammensetzt?

Weiterhin kamen zur Frankatur Aufdruckprovisorien zur Verwendung. Dabei wurden seinerzeit noch kursfähige österreichische Briefmarken mittels Aufdruck überdruckt. Dem Michel-Katalog Mitteleuropa nach handelt es sich dabei um Exemplare der lokalen Revolutionsausgabe Gruppe IV, die sog. "Budweis-Ausgabe" (Mi-Nr. 91; 2x 95 und 105). Diese Ausgabe erschien gemäß dem Katalog (Stand 2010) am 08.11.1918. Allerdings liegt Tabor ca. 62 km von Budweis entfernt und die Entwertung datiert zwei Tage früher vom 06.11.1918. Handelt es sich hier um Aufdruckfälschungen oder irrt der Michel?



Danke.

Gruß
Pete
 
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