Thema: Kaltfolien-Veredelung beim Briefmarkendruck
Altmerker Am: 03.05.2018 10:18:04 Gelesen: 13752# 10@  
@ gabriele [#1]

Da muss ich Dir leicht widersprechen: Es gab ZWEI drucktechnische Neuerungen. Bei zwei Sonderbriefmarken, erschienen im November und Dezember 2017, hat die Deutsche Post AG bei der Herstellung erstmals neue Drucktechniken angewandt. Über eine wird hier gut informiert.

Das andere erklärt unser stellvertretender Vorsitzende der Motivgruppe Papier & Druck, Jürgen Seeger, in der aktuellen "SWK".

"Betrachtet man nun die Weihnachtssonderbriefmarke, wird man unschwer erkennen, dass der Heiligenschein, jeweils um das Jesuskind und um die Jungfrau Maria, eine besonders intensive goldene Ausstrahlung hat. Gedruckt wurde die Briefmarke auf ein gestrichenes weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier der Sorte DP II im Mehrfarbenoffsetdruck in der Bundesdruckerei in Berlin.

Die intensive, goldene Ausstrahlung wurde erreicht durch das Flexodruckverfahren in einem zusätzlichen Druckgang nach dem Offsetdruck. Hierbei wird auf den jeweiligen Heiligenscheinen eine zusätzliche Druckfarbe aufgebracht, die in ihrer Konsistenz Metallpigmente enthält.

Der Flexodruck ist ein direktes Hochdruckverfahren. Beim Hochdruck liegen bekanntlich die druckenden Flächen, die mit Druckfarbe eingefärbt werden, höher als die nichtdruckenden Flächen. Die Druckplatten bestehen aus Polymerkunsstoff oder aus Gummi. Der Flexodruck zählt heute zu den hochwertigen Druckverfahren und ist besonders vielseitig einsetzbar. Man kann mehr Farbe auf das Papier aufbringen (erhöhte Farbschichtdicke), sodass das Druckbild intensiver wirkt, wie hier die Heiligenscheine."

Gruß
Uwe
 
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