Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 04.05.2018 20:36:45 Gelesen: 285406# 256@  
Liebe Freunde,

beim Anblick des hier gezeigten Briefes kann der geneigte Bayernsammler schon mal daran denken, dass der Absender nicht in Neu-Ulm ansässig war, sondern eher woanders, nämlich in Ulm.



Und richtig - der Brief kam auch nicht aus Neu-Ulm, aber er kam auch nicht aus Ulm, wie ich es erwartet hatte, sondern aus Erlangen!

Geschrieben wurde er in der Hugenottenstadt mit Niveau am 24.7.1864, aber seine Postaufgabe erlebte er in Neu-Ulm erst am 27.7., also 3 Tage später. Nun gut, damals war der Empfängerstatus "Jungfrau" nicht so schnellebig, wie vlt. heute, in jedem Fall kam er am Folgetag in Schwabmünchen an.

3 Kreuzer reichten von Neu-Ulm nach dorthin, während von Erlangen aus über 12 Meilen = 6 Kreuzer zu frankieren gewesen wären, von daher machte der außerpostalische Transport von Erlangen nach Neu-Ulm Sinn. Allerdings knoble ich noch, ob man nicht vlt. auch in Erlangen Sendungen nach Ulm abzuschicken hatte (Waren wie Briefe) und im Rahmen dieser Aktion das kleine Briefchen aus Gelegenheit nur dem Transporteur einfach mitgegeben wurde.

Für die Freunde des lustigen Nachnamens: Bartholomäus Hünerkopf hieß unser Erlanger Schlingel. Wer da nichts Böses dabei denkt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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