Thema: Literatur für Ganzsachensammler
sentawau Am: 05.05.2018 12:27:52 Gelesen: 37080# 10@  
@ Cantus [#9]

Die drei abgebildeten Hefte stammen aus Lindenbergs Handbuch „Die Briefumschläge der deutschen Staaten“, das seit 1892 in Lieferungen erschien. Die letzte Lieferung betraf Preußen. Sie erschien, obwohl das Vorwort von 1943 datiert, gedruckt erst 1948 zur Debria und ist von Franz Kalckhoff verfasst. Das Gesamtwerk wurde 1987 von Peter Feuser nachgedruckt.



Vom Lindenberg-Handbuch abgesehen, datiert mein ältester Ganzsachenkatalog von 1914. Es handelt sich um den separat als zweiten Band erschienenen Ganzsachenteil des „Illustrierten Postwertzeichen-Katalogs der Gebrüder Senf“. Zu seiner Zeit war er das Standardwerk. Verfasser war Carl Lindenberg, der von einer eigens gebildeten Katalogkommission des 1901 gegründeten Berliner Ganzsachensammlervereins (BGSV) unterstützt wurde. Mit von der Partie waren schon damals Siegfried Ascher und Franz Kalkhoff.

Ich muss an dieser Stelle nochmals erwähnen, dass alle vor 1945 gedruckten Kataloge auf stark säurehaltigen Papier gedruckt sind, dass beim unvorsichtigen Blättern bricht oder zerbröselt. Überdies sind die Bände mit Metallklammern geheftet, die rosten und das Neubinden stark verteuern. Deshalb sind sie in guter Erhaltung alle sehr selten.

Nach dem Ersten Weltkrieg erschienen die Senf-Kataloge nur noch ohne Ganzsachenteil. Der BGSV nahm die Katalogherausgabe deshalb selber in die Hand. In Robert Noske, Borna bei Leipzig, hatte man einen Verleger gefunden, der ein begeisterter Ganzsachenphilatelist war und den schwierigen Katalogsatz und -druck übernahm. Eigentlich war sein Verlag auf den Druck von Dissertationen spezialisiert.



Zunächst erschien, bearbeitet von Sigfried Ascher, ein als Fortführung des letzten Senf-Katalogs erschienener Band für die Jahre 1913 bis 1920. Er wird antiquarisch nur noch selten angeboten. 1925 und 1928 wurden dann die in Lieferungen ausgegebenen beiden Bände des Weltganzsachenkatalogs, bekannt als „Großer Ascher“, fertig gestellt. Davon gibt es Nachdrucke, am besten benutzbar die gebundene Ausgabe von 2004 (auch als CD).

So viel für heute. Demnächst mehr. Zum Wochenende grüßt
Sentawau.
 
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