Thema: Briefmarken Messe Essen 03.-05.05.2018 - Philaseiten war dabei
drmoeller_neuss Am: 09.05.2018 08:30:39 Gelesen: 21044# 31@  
Für mich hat sich die Messe Essen wieder einmal gelohnt, und ich habe viel gefunden. Allerdings gleicht sich das Angebot immer mehr dem von Tauschtagen an. Belegewühlkisten und Restsammlungen stellten das Standardsortiment da. Die meisten Händler kennt man von den Tauschtagen im Ruhrgebiet.

Natürlich hat die Messe Essen mehr geboten: Über 30 Postverwaltungen waren vertreten, und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften, von denen ich stellvertretend nur die Poststempelgilde nennen möchte, die auf der Messe ihr 80jähriges Gründungsjubiläum feiern durfte. Umrahmt wurde das von einer Ausstellung, für die sich aber wie üblich das Publikum kaum interessierte.



Gedränge bereits vor der Öffnung der Messe

Trotzdem muss es sich rechnen, für den Veranstalter Jan Billion und die Händler. Die Standgebühren betragen ein Vielfaches der Tischgebühren auf Tauschtagen, und das muss über den Umsatz wieder hereingeholt werden. Ob das mit 1-EURO-Belegen funktioniert, daran habe ich meine Zweifel. In unserem Nachbarland Niederlande finden die zweijährlichen Messen in Turnhallen in der Provinz statt. Für mich wäre das ein tragfähiger Kompromiss, wenn die Messehalle in Essen finanziell nicht mehr zu stemmen ist.



Gefühlt lag die Besucherzahl auf der gleichen Höhe wie im letzten Jahr, der Altersdurchschnitt war hoch. Die Öffnungszeiten sind auf Rentner zugeschnitten, Berufstätige und Schülerinnen bleiben außen vor. Am letzten Tag, dem Samstag, sind die Wühlkisten schon gut geplündert.

Der Stand der Philaseiten war gut umlagert, gerne hätte man für das ein oder andere Gespräch mehr Zeit und Ruhe gehabt. Vielen Dank an alle Sammlerfreunde, die einmal zugunsten der "Prominenz" den Philaseiten-Stand geräumt haben. Das unterscheidet eben die Briefmarkenmesse Essen von einem reinen Tauschtag; man trifft viele Sammlerfreunde und eben auch die "Funktionäre" vom BDPh und Verbänden. "Kaufen" kann sich davon der Veranstalter aber nichts. Deswegen meine Bitte, auch auf der Messe etwas Geld auszugeben. Man muss nicht alles im Internet kaufen, kann die Ware vor dem Kauf ansehen, und die ersparten Portokosten wiegen die Reisespesen zum großen Teil wieder auf.

Die Deutsche Philatelisten-Jugend (DPhJ) hat wieder ein volles Programm aufgefahren, dass aber nur am Samstag wirklich der Jugend zu Gute kam. An den übrigen Tagen lagen die Rentner auf dem Bauch vor der großen Wanne am Jugendstand, um sich ihre Marken aus der Kiloware heraus zu wühlen.

Die Kinder durften Kinderpost spielen, Briefe auf Zeit stempeln, und Briefe per Hand sortieren, so wie es die große Post vor Einführung der Briefzentren auch getan hat.



Stempeln am Kinderpostschalter



"Nur für Lehrzwecke" - aus der Postschule für die Kinderpost

Das leidliche Thema "Fälschungen" wurde wie üblich von den Besuchern verdrängt. Die BDPh-Akademie setzte dieses Jahr den Schwerpunkt auf das Prüfwesen und Fälschungen. Ich habe mir den Vortrag von Rolf Tworek über Fälschungen angehört. Leider war diese Veranstaltung sehr dünn besucht. Trotz zahlreicher Werbung fanden nur acht Hörer den Weg in den Seminarraum. Tworek setzte den Schwerpunkt erwartungsgemäß auf Infla und damit auf sein Prüfgebiet, aber auch die neusten Fälschungen zum Schaden der Deutschen Post wurden vorgestellt. Das Philaseiten-Mitglied "Journalist" hatte mir die "Originale" gezeigt. Es ist erschreckend, mit welcher Qualität moderne Marken gefälscht werden. Die Deutsche Post kann den Schaden noch eher als Bagatelle wegstecken, als der Sammler oder Händler, der gefälschte Frankaturware in Zahlung genommen hat, und einen Totalverlust erleidet.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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