Thema: Literatur für Ganzsachensammler
sentawau Am: 15.05.2018 18:26:19 Gelesen: 36229# 14@  
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Fast hätte ich einen wichtigen Ganzsachen-Spezialkatalog bei meiner Aufzählung vergessen: Im 5. Jahr des Zweiten Weltkrieg erschien 1943 als Band 2 des Handbuchs der Deutschen Privat-Postwertzeichen (Bd.1.1939) noch der Ganzsachenkatalog, eingeleitet mit einer Widmung an den Reichspostminister W. Ohnesorge. Der Katalog leistete auf 527 Seiten Pionierarbeit. Verfasser war der Deutschrusse Carl Schmidt, zur Zarenzeit Stararchitekt in St. Petersburg (er baute dort u. a. für den Hofjuwelier Faubergé). Nach seiner Flucht vor der Revolution ließ es sich in Deutschland nieder und wurde als Philatelist bekannt. Er war Besitzer einer bedeutenden Semstwo-Sammlung, die er dem Reichspostmuseum schenkte, und Inhaber der Lindenbergmedaille.

Von Schmidts Katalog haben nur wenige Exemplare den Krieg überlebt, er ist aber als Nachdruck (Peter Feuser) verfügbar.



Von 1979 bis 1997 erschienen mit Hans Meier zu Eissen als Verfasser vier Bände des großartigen, aber leider unvollendet gebliebenen Handbuchs und Katalogs „Die deutschen Privatpostanstalten“ (abgebildet sind die Bände 1 und 4). Dieses Katalogvorhaben überstieg auf Dauer die Arbeitskraft eines Einzelnen und für Borek, der es zunächst verlegte, wurde es unrentabel. Deshalb erschien es schließlich ab Band 2 im Selbstverlag.



Meier zu Eissens Handbuch wurde seit 2003 ersetzt durch den mehrbändigen „Ganzsachenkatalog der deutschen Privatpost 1873 – 1914“ von Horst Müller, das von der Arbeitsgemeinschaft Privatpost-Merkur herausgegeben wurde.
 
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