Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 19.05.2018 13:51:20 Gelesen: 284548# 265@  
Liebe Freunde,

am 1.7.1850 wurde alles ganz anders in Bayern, jedenfalls was die Post anging. Aber eine Sache hatte man glatt vergessen: Die Regelungen des DÖPV waren in vielen Bereichen der bayer. Post zu spüren, nur die Moderation für Briefe mit anhängenden Mustern ohne Werth hatte man glatt vergessen und holte das erst zum 1.7.1858 nach (fast so langsam wie die heutige Politik).



In der Zwischenzeit war es also völlig egal, ob man Muster ohne Werth einem einfachen Brief anhing, oder sie in ihm verstaute - innerhalb Bayerns gab es keinen Unterschied bis 4 Loth (darüber hinaus reichende Briefe hätten eh der Fahrpost unterlegen).

Am 19.6.1851 sandte man in Cham einen Brief nach Würzburg an Carl Möller mit dem Vermerk: "frei Mit Muster". Leider haben sich die Samenmuster heute nicht mehr erhalten, aber die verwendete 6 Kreuzermarke war tarifgerecht für einfache Briefe über 12 Meilen bis 1 Loth inklusive, so dass eine Portomoderation via anhängedes Muster auch keine finanzielle Erleichterung gebracht hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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