Thema: Vorphilatelie Schweiz
SH-Sammler Am: 22.05.2018 05:47:46 Gelesen: 39140# 59@  
Hallo,

nachfolgend ein Brief ins Großherzogtum Würzburg, welcher unscheinbar daherkommt und doch einige Fragen aufwirft.

Der Brief wurde am 13/7/1811 von Ludwig Blösch in Bern geschrieben und gleichentags nach Schaffhausen abgeschickt. Dort wurde der Brief gestempelt mit dem Einzeiler SCHAFHAUSEN (Wi. 3482a) und „per Spleiss & Pfister zu Schafhausen“ weiterspediert an C.A. Venino in Würzburg.





Eine Taxe von Bern nach Schaffhausen ist rückseitig unscheinbar mit 14 xer notiert, zusammen mit einem Schnörkel fco? für ein Teilfranko bis Schaffhausen. Die Höhe des Teilfrankos für die Strecke von Bern bis Schaffhausen deutet auf einen Fahrpostbeleg resp. auf einen Begleitbrief für eine Warenlieferung hin, da das übliche Franko nur 4 Kreuzer betrug.

Was mich zürst verwundert hat, ist die Datumsangabe 11 8/8 beim rückseitigen Adresszusatz „zu Schaffhausen“. Hat der Brief so lange benötigt, um per Fahrpost von Bern ins ca. 400 km entfernte Würzburg zu gelangen? Da muss man bedenken, dass das Strassennetz zu jener Zeit noch nicht so gut ausgebaut war wie heute. Ab Schaffhausen wurde das Porto von 2 Kreuzern (für Schaffhausen, bis zum Austauschbüro mit dem GHzt. Baden) notiert. Die Weiterleitung durch badensisches und württembergisches Gebiet in das Großherzogtum Würzburg kostete nochmals 15 Kreuzer, zusammen also noch 17 Kreuzer für das Handelshaus Venino. Diese 17 Kreuzer sind, im Vergleich zum Teilfranko ab Bern, doch wieder relativ günstig gewesen

meint SH-Sammler
Hanspeter
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7426
https://www.philaseiten.de/beitrag/179418