Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
hajo22 Am: 30.05.2018 14:45:44 Gelesen: 178016# 163@  
Da wir gerade beim Thema Prinzregent waren, ein Wort noch zur Entstehung der Marken.

Im Jahre 1911 feierte der Prinzregent Luitpold (*1821) seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlaß sah die Öffentlichkeit eine Gelegenheit dem allseits beliebten Prinzregenten zu huldigen, so auch durch sein Portrait auf einer neuen Postwertzeichen-Serie. Zumal der Verkehrsminister Heinrich von Frauendorfer entschlossen war, die nächste sich bietende Gelegenheit für die Herausgabe einer neuen Markenserie zu ergreifen. Die Wappenserie, die jahrzehntelang genutzt worden war, entsprach nicht mehr einem modernen Zeitgeist des Jugendstils.

Es wurden eine Reihe von Akademieprofessoren, soweit sie Künstler von Kleingraphik waren, zur Vorlage von Entwürfen eingeladen: Friedrich August von Kaulbach (den der Prinzregent bereits kannte und schätzte), Franz von Stuck, Alexander Fuks, Josef August Futterer, Peter Halm und Theodor Georgii.

Das "Rennen" machten schließlich die Entwürfe v. Kaulbachs, die der Prinzregent genehmigte.

Für die Pfennigwerte das Kopfprofil des Prinzregenten nach einer Bronzeplakette von Prof. Adolf v. Hildebrand und für die Markwerte sein Halbprofil in schlichter Jägertracht mit Hut. Das entsprach seinem Naturell und seiner Liebe zur Jagd.

Friedrich August von Kaulbach:



Sechser-Kleinbogen der 3 Pf. in violett auf Kunstdruckpapier (Entwurf)



ungummiert auf Wasserzeichenpapier (Wellenlinien) Entwurf



Vierer-Kleinbogen der 1 Mark hier in grün (es existieren Drucke in anderen Farben) auf Wasserzeichenpapier (Wellenlinien), Druck- und Farb-Probe .

Die Entwürfe der anderen Künstler zum Anlaß zeige ich in späteren Beiträgen.

hajo22
 
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