Thema: Einfluss eines BPP Prüfers auf die Michel Redaktion ?
bayern klassisch Am: 25.07.2009 00:06:08 Gelesen: 18329# 9@  
Wenn noch ein weiterer Altdeutscher sich zu der Thematik äußern darf, dann möchte ich zuerst das von wuerttemberger angemerkte deutlich unterstreichen.

Ob Prüfer tatsächlich die großen Kenner sind, für die sie Laien in der Regel halten, sei mal dahin gestellt. Wer sich passabel auskennt, ist noch lange kein Experte. Wer Experte ist, braucht keinen Katalog.

Wie wuerttemberger schon schrieb, ist die Flexibilität, da nicht vorhanden oder kaum ausgeprägt, ein großes Handicap, welches dringend abzuschaffen ansteht. Einmal vor Jahrzehnten vorgenommene Einteilungen, die schon damals keinen Anspruch auf Aufnahme in einen Katalog hatten, sollten nach 2 Sammlergenerationen endlich weggelassen werden.

Wenn ich im Spezial die Angaben für Plattenfehler sehe, um ein populäres Thema anszusprechen, dann ist es skandalös, wenn hier oft genug Mondpreise angegeben werden, die nur Anfänger dazu animieren, sich reich zu rechnen. Die jeweiligen Prüfer freuen sich, denn Plattenfehler wurden und werden nicht gefälscht, so dass praktisch nur die Qualitätsprüfung durchgeführt zu werden braucht. Wenn hierbei die Prüfgebühr höher ist, als der tief geprüft erzielbare Marktpreis, ist das ein Skandal.

Da die Tendenz zur Prüfung in dem Maße ansteigt, in dem das vorhandene Fachwissen abnimmt, werden heute Märkchen geprüft, deren Prüfung von ernsthaften Philatelisten entweder erst gar nicht vorgenommen werden würde oder von vornherein sinnlos ist.

Eine 3 Euro Katalogwertmarke mit Allerweltsstempel, einer wesentlich teureren und selteneren Marke zum Verwechseln ähnlich, dürfte nicht zu Tausenden geprüft kursieren, wenn man seinen Job ernst nähme.

Eine Quersubventionierung ist offensichtlich. Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber was in mehrern Fällen so offensichtlich ist, dass es schon auf der Hand liegt, kann von der betroffenen Seite nicht bestritten werden. Die Nichtkompatibilität von Katalogpreisen existiert also nicht nur bei verschiedenen Sammelgebieten, sondern in fast jedem einzelnen Gebiet selbst.

Anhand des ursprünglichen Beispiels, sicher nur die Spitze des Eisbergs namens Michel, sollte man sich mal dazu aufraffen, mit den zahlreichen ARGEn zu kooperieren und nicht einen Teil der Zukunft unseres Sammelgebietes in die Hand derer zu legen, die nicht alle sind, wie sie sein sollten.

Wer früher mit einem Michel - Spezial unter dem Arm bei philatelistischen Veranstaltungen einlief, galt als Sammler von der Sonnenseite unseres Hobbies.

Wer das heute macht, gilt als Verlierer. Sein und so bleiben müsste das nicht.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/800
https://www.philaseiten.de/beitrag/18003