Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
Carolina Pegleg Am: 27.07.2009 20:46:06 Gelesen: 67135# 10@  
Ich habe lange keinen aktuellen Michel Europa-Katalog besessen und mir erst vor etwa 2 Jahren einen neuen zugelegt; die letzte Auflage, die noch in vier Bänden erschienen ist. Im Vergleich zu Scott kann man nur begeistert sein.

Die Neubearbeitung von Russland ist glaube ich schon ein paar Jahre her. Es wäre gut, wenn lacplesis oder ein anderer unserer Russland Experten sich dazu zu Wort melden könnten. Ich kann mir gut vorstellen, dass seinerzeit die Meinungen von Experten und Arbeitsgemeinschaften als Grundlage der Neubearbeitung eingeholt wurden. In älteren Fachzeitschriften und/oder dem Vorwort des Katalogjahres, in dem die Umnummerierung vollzogen wurde, sollten hoffentlich Erläuterungen stehen. In den folgenden Auflagen dann natürlich nicht immer wieder. Jede Neubearbeitung ist kontrovers, und am Ende sind redaktionelle Entscheidungen notwendig, mit denen nicht jeder immer einverstanden ist. Von Konspirationstheorien halte ich gar nichts.

Betreff "Kundenservice". Ich hatte nur einmal mit Michel zu tun und meine Email und nachfolgende schriftliche Korrespondenz wurde einwandfrei und freundlich bearbeitet.

Ich schweife einmal ein wenig ab. Das hat mit Harald's legitimer Ausgangsfrage nichts zu tun, den ich würde mich auch wundern, wenn einfach Katalognummern verschwinden. Die Frage, warum bei Russland die Nummerierungen geändert wurde, ist nach wie vor ungeklärt.

Abschweifung betreff fortgesetzter Michel-Kritik (das richtet sich NICHT an Harald, es ist meine Themenabschweifung!):

Es ist vielleicht einmal an der Zeit, den "bösen" Michel-Redakteuren ein Gesicht zu geben. So sieht sie aus, die Michel-Redaktion:



Hier ein Link mit weiteren Informationen zu den etwa zwei dutzend Mitarbeitern, die die gesamte Mitarbeiterschaft des Schwaneberger Verlages bilden:

http://www.michel.de/pdf/Pressemappe/Das%20Produkt%20und%20die%20Macher.pdf

So sehen sie also aus, und das sind die Biographien der Leute, die wenn man der unausgesetzten Michel-Schelte glaubt, nichts anderes zu tun haben, als zielgerichtet Sammler zu verärgern (und nebenbei jedes Jahr zehntausende von Katalogdaten und Preise aktualisieren). Ich hoffe, dass möglichst viele dem obigen Link folgen und einmal nachlesen, wer denn tatsächlich den Michel Katalog macht. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass viele jetzt doch überrascht sind, die Personen zu sehen, über die sich hier doch so häufig beschwert wird. Ganz klar. Alles Millionäre, die konspirativ im Zusammenwirken mit Verbands-Prüfern, dem BDPh, und dem KGB, Sammler abzocken.

Wer meint, -- und dies ist fiktiv, oder vielleicht doch nicht (?) -- der Kauf eines gebrauchten Michelkataloges für 5 EUR bei ebay müsse im Preis 24 Stunden unbegrenzte Kundenbetreuung des Verlages, in Echtzeit, inklusive Hilfe bei der Katalognummer und Wasserzeichenbestimmung einschliessen, dem kann man nur mehr Realitäts- und Wirtschaftssinn wünschen. Wer soll solchen Kundenservice denn bezahlen? Und alle die, die wünschen, dass die Michel-Kataloge sämtliche sonst existierende Spezialliteratur beinhalten und entbehrlich machen sollen. Wer soll das bezahlen? Gleichzeitig, natürlich, wird beklagt, die Kataloge seien zu teuer.

"Michel" ist ein Mittelstandsunternehmen, welche nach dem international vermittelten Image von Deutschland das "Rückgrat" der deutschen Wirtschaft bilden. In einem eng umgrenzten Spezialmarkt wird im internationalen Vergleich ein Spitzenprodukt angeboten. Ein Erfolgsrezept vieler deutscher Mittelstandsunternehmen, die sich in ihren jeweiligen Bereichen Marktführerschaft erarbeitet haben. Deutsche Sammler sollten auf ihren Michel Stolz sein. "Abgezockt" wird hier gar nichts, aber hoffentlich realistisch verdient, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu garantieren. Denn ohne Michel-Kataloge könnte ich mir das Sammeln nicht vorstellen.

Ich weiss, es ist ein schwieriges Thema, und wenn Harald schreibt, dass auf Mitteilung von Irrtümern [#6] nicht reagiert wird, so halte ich das sicher nicht für gut. Da sollte man schon nachverfolgen, was in der Kommunikation schief gelaufen ist. Ich hatte, wie gesagt, die umgekehrte Erfahrung. In jedem Fall muss man aber auch überlegen, was man gekauft und was man man bezahlt hat und was das, was man "selbstverständlich" erwartet, denn kostet. Mit anderen Worten, wie viele tausend Exemplare des Osteuropa-Kataloges müssen denn im Jahr verkauft werden, um einen zusätzlichen Mitarbeiter zu tragen? Wie viele Bulgarien-Sammler gibt es denn, die jedes Jahr einen neuen Katalog kaufen?

Richard [#4] hat meine volle Zustimmung: >> Kritiker sollten sich zu einem neuen Verlag zusammenschließen und bessere Kataloge für alle Gebiete herausbringen, um zu beweisen, dass es besser und vor allem preisgünstiger geht. <<
 
Quelle: www.philaseiten.de
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