Thema: Schweiz Markenheftchen und ihre Herstellung
Heinz 7 Am: 16.06.2018 13:51:47 Gelesen: 22943# 33@  
@ Heinz 7 [#22]

Ich habe vor langer Zeit einmal einen Brief gezeigt, auf dem ein Viererblock verwendet wurde mit Motiv Tellbrustbild mit zwei verschiedenen Nominalen; 15+10 Rappen.

Anbei zeige ich, woher dieser Viererblock kam.

1921 gab die Schweizer Post ein Markenheftchen heraus mit fünf Marken-Sechserblocks. U.a. wurden 6 x der Tellknabe à 7.5 Rappen abgegeben und ein Sechserblock von Tell 10 Rappen rot (Zumstein Nr. 126).

Die Zusammenstellung des Markenheftchens machte dem Herausgeber aber Kopfzerbrechen bezüglich Nominalwert. Einerseits wollte man verschiede Wertstufen abgeben, andererseits sollten die Nominalbeträge "rund" sein. Die ursprüngliche Planung für MH Nr. 18 war die folgende:

1 Blatt Tellknaben à 7.5 Rappen
2 Blatt Tell-Brustbild à 10 Rappen
2 Blatt Tell-Brustbild à 15 Rappen

Dies hätte aber einen Nominalwert von CHF 3.45 ergeben: CHF 0.45 + 2 x CHF 0.60 + 2 x CHF 0.90. Das passte den Postverantwortlichen nicht. Also ersetzten sie einen Wert Tell 10 Rp. mit einem Wert Tell 15 Rp.!



Auf dem Druckbogen à 90 Marken wurden also 75 Marken zu 10 Rp. + 15 Marken zu 15 Rp. gedruckt. Ein ähnlichen Kehrdruckbogen habe ich in Beitrag 9 gezeigt:

@ Heinz 7 [#9]

Solche Zusammendrucke erfolgten also primär nicht, um Briefmarkensammler zu erfreuen (oder zu ärgern, je nachdem, wie sie solche Zusammendrucke schätzen), sondern um ein postalisches Bedürfnis zu erfüllen.

Übrigens noch ein Wort zur Zähnung: Hier sind einige Zähne der Marken sehr kurz. Das ist jedoch herstellungsbedingt; das Markenheftchenblatt ist komplett und absolut sammlungswürdig. Die verkürzten Zähne sind kaum ein Grund für einen Wert-Abzug.

Heinz
 
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