Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
bayern klassisch Am: 01.07.2018 08:08:44 Gelesen: 495797# 405@  
@ Heinz 7 [#404]

Hallo Heinz,

damals waren privilegierte Sammler, und nur um einen solchen kann es sich bei Reid handeln, mit ihrem Wissen den Katalogherstellern weit voraus. Irgendwann bekamen diese dann mit, was Sache war und holten die Informationen mit der nächsten Auflage ihrer Kataloge nach, d. h. vermeldeten neue, stark abweichende Katalogpreise.

Heute gilt für die meisten Sammler, dass ein Kataloghersteller die Preise macht und die Sammler darauf ihre Lehren zu ziehen versuchen. Damals stellten die Spitzensammler Fakten fest, die dann später in die Kataloge - mehr oder weniger stark gefiltert - Einzug hielten.

Es mag durchaus sein, dass 1909 von dieser Marke nur ganz wenige Stücke verfügbar waren, aber in den Jahren danach noch das ein oder andere Stück, vlt. sogar ein größeres Blockstück auftauchte, welches dann zerschnitten wurde und die größeren Sammler dieses Gebietes befriedigte. Dass dies am Preis und Katalogpreis nicht spurlos vorüber gehen konnte, liegt auf der Hand.

Auch gibt es Fälle, da müssen wir gar nicht so weit wie nach NSW (New South Wales) gehen, wo Randstücke äußerst selten sind, weil man diese auf der Post regelmäßig abgeschnitten hatte und daher ein Sammler von Randstückmarken oder gar Bogeneckenmarken viele Hundert Prozent über dem bezahlte, was sonst gangbar gewesen wäre.

Oder eine Sammlung mit etlichen Stücken einer seltenen Marke galt als untergegangen (Überflutung, Unwetter, Brand, Absturz usw.) und tauchte dann doch wieder auf.

Ich finde deine Arbeit sehr bewunderswert, aber ich bezweifle, dass man alle (Hinter-)Gründe für sprunghaft gestiegene, oder gefallene Preise einzelner Marken über 100 Jahre später wird aufdecken könnten. Du machst es schon richtig: Vorstellen, was man an Marken und Preisen, gfl. an Tatsachen in der Peripherie eruieren kann und daraus eine hoch interessante Geschichte zu erzählen. Daher bin ich sehr gespannt, was da noch alles kommt, wissend, oder zumindest ahnend, dass es noch viel Interessantes werden wird.

Dein treuer Leser,
Ralph
 
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