Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
bayern klassisch Am: 02.08.2009 14:58:44 Gelesen: 66941# 16@  
Lieber Nigel, lieber Lars,

ich rede bei der Kritik nicht über meine sammlerischen Probleme. Die gibt es bei den Michel - Katalogen nicht, weil ich ihrer nicht bedarf.

Es geht mir um die Heerscharen, die immer noch in einem Katalog blättern, anhand dessen sie die Erstausgabe Bayerns nicht erkennen können, wie wir in eBay und anderswo zigtausendfach sehen.

Es geht mir um die Heerscharen, die mit keiner Mühlradstempelnummer auf ihrer Marke eine Einschätzung zu Ort und Seltenheit finden können.

Es geht mir um die Heerscharen, die an Ersttage glauben und in Tausenden von Marken suchen, die es nicht gab.

Ich könnte diese Liste beliebig erweitern.

Bei einem Produkt, welches stetig teurer wird, aber keinen Gegenwert dafür generiert, ist Kritik doch angebracht.

Wenn der Normalsammler weder mit dem Michel noch mit dem Spezial halbwegs sinnvoll arbeiten kann, dann stimmt doch etwas nicht im Staate Dänemark (bezieht sich jetzt nicht auf den Michel Skandinavien).

Wer, wie ich, an der Front einer ARGE steht, und jährlich an die Hundert Stunden Aufklärungsarbeit leisten darf, deren es nicht bedurfte, wenn es einen guten Katalog des Schwaneberger Verlages gäbe, der ärgert sich schon ein wenig über diese schriftstellerische Elite mit Alleinvertretungsanspruch.

Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, ob Plattenfehler X oder Y 3 Euro höher oder niedriger notiert werden sollte. Dies interessiert eh nur Kleinkinder. Es geht um fundamentale Daten, die falsch wider gegeben werden und das permanent.

Der Michel sollte doch gerade kein Buch mit 7 Siegeln sein, sondern jedem Interessierten reinen Wein einschenken und leicht zu bedienen sein. Er hat allein schon aufgrund seiner weiten Verbreitung Lehrcharakter.

Die Interessenslage ist doch klar: Die Sammler brauchen ein Werk, mit dem sie arbeiten können - kein Märchenbuch von Grimm, keine Billigausgabe einer Börsenzeitung für Reichrechner (Illusionskapitalismus) und keine Fachliteratur von vor 100 Jahren.

Bezüglich Nigels Vorschlag bin ich auch dafür, eine Trennung einzuführen.

Warum nicht in folgende Kataloge aufteilen:

1) Altdeutschland (dann aber bitte richtig).

2) Deutsches Reich, Besatzungsgebiete und Kolonien.

3) Bund, Berlin und DDR.

Dann einfach mit den richtigen Leuten zusammensetzen, mit den Mitteln der modernen Kommunikation kein Hexenwerk, und alles auf den Prüfstand stellen. Der Kostenaufwand wäre sicher nicht die Welt.

Wenn das nicht bald geschieht, wird der Michel der Katalog der Loser, wenn er es nicht schon heute ist. Der Philatelie tut das auch nicht gut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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