Thema: Tschechoslowakei unter polnischer Verwaltung
Detlev0405 Am: 05.07.2018 22:44:04 Gelesen: 32360# 7@  
@ gabriele [#6]

Hallo Gabi ,

Kalkbrennerei ist die "vapenky" und die Reklamation kann ich aus dem rückseitigen Text entnehmen. Zwei Waggons Kalk waren wohl avisiert, die Leute zum entladen bereit gestellt und die Kosten werden nun moniert ( grobe Inhaltsangabe ) .

Die Karte war eigentlich gerichtet an die Kalkbrennerei Studennec und wenn Du auf die Rückseite schaust steht dort oben "zaslete na adresu" ( senden Sie an die Adresse ) und dann der Name , Händler am Bahnhof Bohumin . Insofern auch die Bemerkung der Karte - der Absender hätte das Problem auch per Fahrrad lösen können . Ich gehe aber davon aus, das die Karte erst nach Studenec ging und von da aus wieder retour nach Bohumin Bahnhof. Du hast bestimmt "studenske vapenky" in den Übersetzer eingegeben und kommst auf die Studenten. "Vapenka" ist die Kalkbrennerei und das "studenske" bezieht sich auf den Ort Studenec. Insofern wahrscheinlich vielleicht dein Irrweg mit den Studenten.

Die von Dir angeführten polnischen Marken sind zwar eine gute Spur, haben aber einen Nachteil. Die P 11 und 12 haben einen Überdruck zweizeilig "Pozta Polska" - damit ist der im Text beschriebene Aufdruck gemeint. Damit fällt das Krakau Provisorium aus meiner Sicht aus. Zu sehen unter [1].

Zumal hier die Portomarken auch als solche verwendet wurden.

Also motzt die Karte weiter rum und weigert sich einfach, sich neu zu beschreiben. Interessant ist die Frage, wie die "Besetzung" Oderbergs im Olsakonflikt einzuordnen ist. Denn interessanter Weise spielt sich ja alles in tschechischer Sprache ab. Erstaunlich ist ja auch, das auf polnischem Gebiet auch 1919 zweisprachige Stempel unüblich waren ( oder irre ich mich da).

LG Detlev

[1] https://www.philasearch.com/de/lot_archive/orderNo/9081-A38-18770?
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12179
https://www.philaseiten.de/beitrag/182058