Thema: Luxemburg: Besondere Stücke der Luxemburger Wappenausgabe
marc123 Am: 16.07.2018 10:52:58 Gelesen: 15201# 12@  
Die drei „Dupont-Briefe“ - 4 Centimes gelb, farblos durchstochen - Mischfrankaturen zum Tarif von 25 Centimes nach Frankreich

An dieser Stelle möchten wir drei Briefe vorstellen, die einiges gemeinsam haben. Alle drei liefen von Luxemburg Stadt nach Frankreich (UPU-Tarif 25 Centimes). Sie sind Mischfrankaturen in Kombination mit der auf Beleg, seltenen 4 Centimes gelb, der farblos durchstochenen Ausgabe. Es sind die einzigen Briefe die in dieser Kombination bekannt sind. Erstaunlich ist, dass sie sich alle in der bekannten Dupont –Sammlung befanden, obwohl sie aus verschiedenen Korrespondenzen stammen. Die Briefe zählen zu den bedeutendsten Briefen der durchstochenen Ausgabe. Dies wegen der Kombination, aber auch wegen der Seltenheit der gelben 4 Centimes auf Beleg. Dass wir hier nicht mit unserer Meinung alleine stehen, wird dadurch belegt, dass zwei der Briefe in den letzten Jahren auf Titelseiten von Auktionskatalogen abgebildet wurden. Provenienzen vor 1985 konnten wir nicht nachweisen. Unterscheiden tun sie sich u.a. in der Kombination der Marken und Abstemplungen.

Beginnen wir chronologisch:

1) Der Nancy-Brief

Abgesendet wurde der Brief von der Firma Weckbecker und Gliederer aus Luxemburg am 23. November 1869, adressiert an Eug. Bossu nach Nancy. Diese Korrespondenz ist bekannt (1). Frankiert wurde der Brief neben der 4 Centimes mit einem Paar 10 Centimes zweite Auflage und einer 1 Centime erste Auflage. Gerade letztgenannte ist auf Beleg äußerst selten (2).



Abb1. Der Nancy-Brief

Provenienz:

Sammlung Dupont, Corinphila 73, 23-28.09.1985, Los 5413.
Sammlung „Melusina 4“, Soluphil 115, 03.12.2010, Los 1404 (Titelbild).
H. Köhler, 364, 20-25.03.2017, Los 409.
Soler y Llach, 05.12.2017, Los 576.

2) Der Villers-aux-Bois-Brief

Der Brief wurde am 10. Juli 1870 von Luxemburg nach Villers-aux-Bois gesendet. Frankiert wurde der Brief neben der 4 Centimes mit einer 20 Centimes zweite Auflage und einer 1 Centime zweite Auflage.



Abb2. Der Villers-aux-Bois-Brief

Provenienz:

Sammlung Dupont, Corinphila 73, 23-28.09.1985, Los 5412.
Maison Williame 227, 03/05.02.2005, Los 516.
O. Simons 80, 10.09.2016, Los 326 (Titelbild).

3) Der Lille-Brief.

Der Brief wurde am 02. September 1870 von Luxemburg nach Lille gesendet. Frankiert wurde der Brief mit den gleichen Marken wie der Villers-aux-Bois-Brief. Allerdings wurde der Lille Brief während des Deutsch-Französischen Kriegs (19. Juli 1870 bis 10. Mai 1871) verschickt, und lief deswegen über Belgien.



Abb3. Der Lille-Brief

Provenienz:

Sammlung Dupont, Corinphila 73, 23-28.09.1985, Los 5411.
Soluphil 29, 26.10.1987, Los 4283.
Sammlung „Melusina 4“, Soluphil 115, 03.12.2010, Los 1401.
H. Köhler, 364, 20-25.03.2017, Los 410.

Für weitere Anregungen oder Kommentare zu diesem Artikel sind die Autoren Ihnen dankbar.

Commission pour la Philatélie traditionnelle, les Entiers postaux et l’Histoire postale du Luxembourg

Marc Schaack - Olivier Nosbaum

(1) Wir kennen Briefe frankiert mit zweimal 12,5 Centimes und solche mit 25 Centimes, alle der durchstochenen Ausgabe.
(2) Wir haben bis jetzt nur 4 Einzelfrankaturen und zwei Mischfrankaturen registriert.

Aus: FSPL (Hrsg.) Moniteur du Collectionneur. 3, 2018, 121-123.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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