Thema: (?) (49) Fälschungsflut bei Ebay und Co. - ein irrer Kampf gegen Windmühlen
DL8AAM Am: 18.07.2018 18:42:23 Gelesen: 20947# 43@  
Das Problem hierbei ist, dass Ebay dadurch versucht nicht selbst "als Plattform" von üblen Nachreden "Ärger zu bekommen" bzw. die wollen sicherstellen, dass hier nicht irgendwelche "Verkäuferkämpfe" (Konkurrenzkämpfe) geführt werden.

Du schreibst zum Beispiel öffentlich in einer Bewertung, dass der Verkäufer A Fälschungen verkauft. Das ist erst einmal eine unbewiesene "Unterstellung". Selbst wenn Du sicher sein solltest, dass es wirklich echte Fälschungen sind, hast Du keine echte Expertise. Du behauptest das erst einmal einfach. Du kannst auch der Ebay Hotline viel erzählen. Ob das eine wirklich eine Fälschung ist, wird sich im Zweifelsfall erst im Rahmen eines amtlichen Gutachtens oder eines Ermittlungsverfahrens entscheiden, womöglich erst mit einem rechtskräftigen Urteil. Jemanden in der Öffentlichkeit als Fälscher oder als Verkäufer, als Händler von Fälschungen zu bezeichnen ist rechtlich gesehen immer etwas "krisselig". Egal, wie sicher Du Dir meinst zu sein. Vorsicht, wenn man das öffentlich behaupten will.

Woher soll denn Ebay auch "rechtssicher" wissen, dass die "abschliessende" Aussage irgendeines des Käufers (von dem sie nicht einmal zu 100% die korrekte Identität kennen) auch richtig ist. Im Idealfall stimmt das zwar, im Zweifelsfall ist das u.U. ein ungewollter Fehler. Oder gar, dass hier nur ein Konkurrenzverkäufer als "Scheinkäufer" unter einer Scheinidentität auftritt, um den Verkäufer A mit einer negativen Aussage zu diskreditieren. Wenn Ebay sowas mit sehenden Auge zulassen würde, kämen die als Portalbetreiber womöglich sogar in den Bereich einer eventuellen Haftung, dem in seinem Ruf (und Umsatz) geschädigten Verkäufers A. Und Ebay wird sicherlich nicht auf eigene Kosten einen amtlich bestellten Gutachter beauftragen, um zu klären "was stimmt". Das ist nicht möglich bzw. praktikabel.

Also will sich Ebay auf sicheren Boden begeben und untersagt erst einmal grundsätzlich "solche" negativen Äußerungen. Vollkommen verständlich.

Gehe Du mal zu Deiner örtlichen Zeitung und versuche eine Anzeige aufzugeben, in der Du schreibst, dass der Laden ABC bewusst Fälschungen verkauft. Die werden die ganz sicher nicht annehmen und drucken.

Im Prinzip könnten die sich die Bewertungmöglichkeit gleich komplett schenken. Ist so sinnlos, wie "gute" Arbeitszeugnisse.

Gruß
Thomas
 
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