Thema: Tschechoslowakei unter polnischer Verwaltung
Stefan Am: 22.07.2018 21:55:52 Gelesen: 30868# 49@  
@ gabriele [#45]

Nur für mich persönlich gehe ich jetzt davon aus, dass alle Oderberg 2 Stempel Falschstempel sein könnten. Dann wären auch die Franko-Stempel eventuell falsch, oder gibt es die auch mit Oderberg 1?. Benennst Du mir meine Fehlschlüsse und damit das Gegenteil?

Die Angabe "ODERBERG 1" suggeriert bereits, dass es in Oderberg zum Zeitpunkt der Stempelherstellung mehr als ein Postamt gegeben hat. ;-)

@ Detlev0405 [#47]

Was die Stempel betrifft schaue noch einmal in den Beitrag von Pete [#21] - er verweist ausdrücklich darauf, das in dieser Zeit sowohl Stempel aus der K.u.K. Monarchie (ohne Zwischensteg ?) und Stempel des Deutschen Reiches (mit Zwischensteg ?) weiterverwendet wurden. Also völlig verschiedene Stempeltypen.

In der KuK-Zeit (Landesteil Cisleithanien) gab es Zeikreisstempel mit (einzeilig) und ohne (vierzeilig) Steg. Im Regelfall weichen auch die Durchmesser bei beiden Typen voneinander ab.

@ gabriele

Der Stempel "ODERBERG 2" stammt aus der Garnitur ohne Steg. Da kein Unterscheidungsbuchstabe vorhanden ist, weist dies auch im Regelfall darauf hin, dass es sich es sich um das einzige Stempelgerät im betroffenen Postamt handelt. Dadurch lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, dass das Aufkommen in dem Postamt nicht besonders hoch gewesen sein muss (sonst wäre eine zweite parallel tätige Schalterkraft und damit ein zusätzlicher Handstempel notwendig gewesen).

Detlev0405 führt in Beitrag [#47] aus, dass sich das Postamt Nr. 2 in der Altstadt befand. Die Industrie ging aufgrund der örtlichen Gegebenheiten eher zum Postamt Nr. 1, weshalb dieser Stempel auch häufiger als Nr. 2 auftaucht.

@ Detlev0405 [#48]

Bei den Diskrepanzen zwischen Polen und der Tschechoslowakei wage ich ernsthaft zu bezweifeln, das tschechische Postbeamte am 27.01. noch polnische Marken verwendet haben.

Einmal praktisch gedacht: Die Einnahmen (Nachportoentgelt, nach Portomarkenverwendung beim Empfänger einzuziehen) gingen doch mit Sicherheit auf das Konto der Postverwaltung, welche zu jener Zeit tätig war (hier also die Post der Tschechoslowakei). Da sollte es dem klebenden Beamten wenige Tage nach der Besetzung relativ "schnuppe" sein, ob es sich um polnische, österreichische oder sonstwas Nachportomarken handelt. Die Währung blieb bis dato gleich und durch die verwendeten Portomarken war die zu erfolgende Nacherhebung des Portos klar ersichtlich.

Mich stört allerdings auch, dass der Beleg zu schön aussieht, um echt zu sein.

Gruß
Pete
 
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