Thema: Lupen und Mikroskope - welche sind wirklich empfehlenswert ?
1936manfred Am: 07.08.2009 18:28:33 Gelesen: 141188# 29@  
Hallo,

ich komme erst jetzt zur Kenntnis dieser Diskussion und der Möglichkeit eines Hinweises.

Gerade erhalte ich die Sendung aus dem Haus Sieger und darin das Angebot einer "elektronischen Lupe" zu rd. 260 Euro. Der Gegenstand ist mir bislang unbekannt, so dass ich nur auf ihn verweisen kann und anderen das Ausprobieren überlassen muss.

Was ich aber besitze und ausprobiert habe, ist das Programm der Fa. Schwaneberger, das wohl nach den Ideen und Vorgaben des Herrn Hohenester an der Uni Freiburg entwickelt und geschrieben wurde. Deswegen gibt es von dort weder Auskunft noch Hilfe, weil man sich auf die Rechte aus dem Hause Schwaneberger zurückzieht. Aus dem Hause Schwaneberger gibt es keine spezielle EDV-Hilfe, weil dort keine Fachleute dafür vorhanden sind! - So dreht sich der Kreis.

Dieses Programm verlangt zunächst ein "Kalibrieren" des Scanners, dass also seine Angaben später mit denen von anderen Scannern vergleichbar sind = überein stimmen. Oder: 10 mm müssen stets 10 mm sein. Das geht schnell und unproblematisch.

Eine nun gescannte (oder "eingescannte" je nach Sprachgebrauch) Briefmarke (oder ein Messgegenstand) wird auf dem Monitor dargestellt und dem "Untersucher" die Möglichkeit geboten, ob er auf diesem Gegenstand eine bestimmte Strecke messen möchte, z.B. die Länge eines Aufdrucks.

Das ist unproblematisch möglich. Vor allem kann die Farbe der Skala verändert werden, so dass nicht z.B. auf einem schwarz-weissen Gegenstand mit schwarzer oder weisser Skala gemesssen werden muss, sondern man z.B. auch rot oder blau oder grün dafür wählen kann.

Eine zweite Möglichkeit wird in der Messung eines Winkels geboten, vom Aufdruck zu einer Grundlinie, z.B. also bei dem "BERLIN"-Aufdrucken.

Eine dritte Möglichkeit wird in der - automatischen - Feststellung einer Zähnung geboten.

Ungewohnt ist die Ausgabe als Dezimal-Zahl, also 10,5 und nicht 10 1/2, dies ist aber wesentlich genauer und aussagekräftiger!

Grundlage für die Genauigkeit des Ergebnisses ist die Anzahl der vorhandenen und erfassbaren Zähne! Also: nur 5 Zähne, die nur zur Hälfte vorhanden sind, liefern ein schlechteres Ergebnis, als 10 Zähne, die voll vorhanden sind! Ich habe mir das erst überlegen müssen, als ich "seltsame" Messergebnisse erhielt, die von den Ergebnissen stark abwichen, die ich vorher mit Zähnungsschlüsseln aus Papier, Kunststoff oder Plastik erzielt hatte!

Anhand der Abweichungen erachte ich auch das Gerät "Perfotronic" (Lindner ?) als wenig geeignet!

Wichtig ist, dass die Abbildung vom Monitor auch ausdruckbar, das Ergebnis also dokumentierbar ist.

Noch wichtiger ist, dass man zwei Marken (z.B. eine echte und eine dubiose) nebeneinander legen und gleichzeitig einscannen kann. Das ermöglicht "gleichzeitiges" Messen der Länge eines Aufdrucks oder der Zähnung usw.

Ich sollte wohl keine allzu grossen Loblieder singen, denn wenn das alle Sammler machen würden, brauchten sie viele Marken nicht mehr zu den Prüfern senden, und die hätten dann Zeit für andere Arbeiten, mit denen sie noch mehr verdienen könnten ... grins, grins.

Ach ja, der Vergrösserungs-Massstab ist auch noch frei wählbar und seine Grenzen werden durch die Kapazität des verwendeten Commputers und seiner Komponenten gesetzt.

Also ein Gerät, besser als jede Glaslupe. Und: Mikroskope sind eigentlich für DURCHlicht-Betrachtung geschaffen, während wir es hier mit der Betrachtung einer Oberfläche zu tun haben, also AUFlicht-Betrachtungen.

Viel Erfolg !
Manfred
 
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