Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 28.07.2018 18:03:39 Gelesen: 490517# 412@  
@ Heinz 7 [#411]

Ich sehe schon, dass der eine oder andere Leser erstaunt die Augenbraue hochzieht und bemerkt: "Der Heinz schreibt am Thema vorbei..."; darum noch kurz eine "Rechtfertigung":

Die Ganzsache ist wie die Briefmarke ein Postwertzeichen. Wenn unser Thema also "Die berühmtesten und wertvollsten Postwertzeichen der Welt" heissen würde, so würden sich alle Leser (vielleicht ?/hoffentlich !) über meinen neuen Beitrag freuen, aber VIELE würden zu DIESEM Thema vielleicht auch gar nichts lesen, denn mit dem Begriff "Postwertzeichen" können heutzutage viele Leute gar nichts anfangen, während das Thema "Briefmarke" doch noch viele Leute zumindest interessiert.

Die Ganzsache ist also "fast dasselbe" wie die Briefmarke. Sie wurden in den früheren Katalogen auch nebeneinander aufgelistet, wurden genauso eifrig gesammelt, waren (Ende XIX. Jahrhundert) ähnlich im Preisgefüge und hatten ihren festen Platz in der Philatelie.

Viele gute Exponate bei Ausstellungssammlungen schliessen Ganzsachen mit ein. Einige Ganzsachen erhielten auch Zusatzfrankaturen (Briefmarken wurden zu Ganzsachen hinzugeklebt); eine strikte Trennung zwischen Briefmarke und Ganzsache ist dann also gar nicht möglich und macht vor allem auch nur wenig Sinn (meines Erachtens).

Da, wie erwähnt, heute aber auch nur noch sehr wenige Ganzsachen mit den hochbezahltesten Briefmarken "mithalten" können, werde ich in dieser Rubrik nur selten auf solche Stücke eingehen und hoffe, die Leser sehen dies als Bereicherung.

Nun aber zurück zu der Weltrarität Annapolis - Briefumschlag 5 Cents rot.

Das oben gezeigte Stück ist gemäss Auktionsankündigung eines von nur zwei bekannten Stücken dieser Rarität. Es wurde 2012 letztmals angeboten an der (Briefmarken-) Auktion von R.A. Siegel: Sale 1020 — The Frelinghuysen Collection, Part One, Sale Date — Wednesday, 28 March, 2012.

Beschreibung:

"Annapolis, Maryland, 5c Carmine Red on White entire (2XU1). Complete and sharp impression of "POST OFFICE/ANNAPOLIS MD." Eagle and Shield negative circular handstamp with equally clear "5" and "PAID" handstamps impressed separately in same shade of Carmine Red ink, sharp strike of blue "Annapolis Md. 20 Mar." (1846 or 1847) circular datestamp on white envelope (120 x 71 mm) addressed to "Chas. S. Carstairs, Care of John Latour & Co., No. 261 South Front St., Phila. Penna.", manuscript check mark at center of envelope

EXTREMELY FINE. ONE OF TWO RECORDED EXAMPLES OF THE ANNAPOLIS, MARYLAND, POSTMASTER'S PROVISIONAL. ONE OF THE RAREST OF ALL UNITED STATES POSTAGE ISSUES AND OFFERED AT AUCTION FOR THE FIRST TIME SINCE ITS DISCOVERY 117 YEARS AGO."

Das Stück wurde 2012 angeboten mit einem Schätzpreis von US£ 200'000-300'000; bei einem Katalogwert von US$ 300'000. Der Zuschlag erfolgte dann aber erst bei US$ 550'000.

2018, am 3. Oktober, kann dasselbe Auktionshaus (Siegel) diesen Brief wieder anbieten. Der Schätzpreis liegt bei US$ 300'000 bis 400'000.

Wann wird wohl der Hammer fallen? Wir dürfen gespannt sein!

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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