Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 31.07.2018 08:42:08 Gelesen: 490832# 415@  
@ Heinz 7 [#414]

Der Umschlag von Annapolis war früh schon (und immer schon, seit seiner Entdeckung 1895) ein heissbegehrter Star. Wie viel Briefmarkenkönig Ferrary dafür bezahlen musste, ist meines Wissens nicht bekannt (er kaufte in als erster vom Briefmarkenhändler Burger). Rund ein Vierteljahrhundert war er im Besitz des Sammlers mit der grössten je bekannten Sammlung.

Am 5.4.1922 kam an der dritten Ferrary-Auktion diese Rarität zum Verkauf. Es war Los 537, beschrieben als "seule piece connue" (einzig bekanntes Exemplar) und war auf Fototafel 14 abgebildet. Man darf nicht sagen, de Beschreibung war falsch, denn der Umschlag vom 20.3. (Beitrag 411) hat ja ein anderes Format (120 x 71 mm), aber besser wäre gewesen, man hätte gesagt, dass nur ein weiteres Exemplar in leicht anderem Format bekannt sei. Ferrarys Ganzsache hat(te) die Masse 112 x 71 mm, was aber im Auktionskatalog von 1922 nicht erwähnt wurde.

Die Ferrary-Auktion zog die meisten der ganz grossen Sammler an, und damals gab es einige wohlhabende Amerikaner, die diese US-Rarität natürlich begehrten. Wie so oft war auch bei diesem Los Arthur Hind schliesslich der Käufer des Loses.

Interessant an den Ferrary-Auktionen ist sicherlich, dass meines Wissens ALLE Lose ohne Katalogwerte oder Schätzpreise angeboten wurden! Einige der Lose waren zum ersten Mal öffentlich an einer Auktion (so eben auch diese ANNAPOLIS-Ganzsache) und die Sammler mussten einen Wert erst finden.

Los 537 wurde zu einem Betrag von 26'000 Franz. Francs zugeschlagen, dies entsprach einem Gegenwert von CHF 14'375 (inkl. Aufgeld). Das war ein sehr hoher Wert und brachte diese Ganzsache auf Platz 50 aller Ferrary-Lose. Es war dies auch der höchste Preis für eine Ganzsache, auf den Plätzen 1-49 waren alles Briefmarken (einzelne oder Einheiten) oder Briefe.

Diese ANNAPOLIS-Ganzsache war auch bei späteren Verkäufen immer teuer...

Heinz
 
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