Thema: Veranstaltungen: Praga 2018 vom 15. bis 18.8.2018 in Prag
wuerttemberger Am: 20.08.2018 15:21:05 Gelesen: 14364# 28@  
Ich war am Samstag mit zwei Sammlerkollegen meines Nürnberger Vereins in Prag. Eine Weltausstellung in erreichbarer Nähe darf man sich nicht entgehen lassen. Der Veranstaltungsort war gut gewählt, aber leider waren die Händler vom Ausstellungsort abgekoppelt. Unsere Erwartungen waren hoch und wurden auch meist erfüllt. Was mir nicht gefallen hat war die in manchen Bereichen vollkommen unzureichende Beleuchtung. Gerade im Eingangsbereich der postgeschichtlichen Sammlungen war es für meine Begriffe viel zu dunkel. Ein Exponat über Mexiko begann bei akzeptablen Beleuchtungsverhältnissen und führte mich in die Finsternis. Das ist sehr schade, dass bei einer hochkarätigen Ausstellung die Beleuchtung nicht ausreichend ist. Im Ausstellungsraum der offenen Klasse und der Fiskalphilatelie war das Licht deutlich besser.

Die Raritätenschau war von Anfang an mit Schlangestehen zugänglich, aber als gegen Ende der Ausstellung keine Zugangsbeschränkung mehr vorgenommen wurde habe ich sie mir auch noch angesehen. Die Rahmen waren etwas lieblos - vor allem die Gärtner-Preziosen - bestückt, aber mich haben vor allem die Mauritiusmarken interessiert. Nachdem ich sie an ihrem Entstehungsort in Port Louis nicht in Augenschein nehmen konnte weil mich der Familienrat 3:1 zugunsten von shopping überstimmt hat, war ich von deren Anblick doch recht ernüchtert. Wäre es Massenware würde ich sie als nicht sammelwürdig bezeichnen.

Die Sammlungen waren natürlich hochkarätig, aber manche waren doch etwas lieblos gestaltet. Sammlungen mit zu kurzer Einführung und immer zwei Belege pro Blatt mit sehr kurzer Beschreibung habe ich auf einer Weltausstellung nicht erwartet. Manche Aussteller haben große Beleg auf DIN A3 aufgezogen und das hat auch große gestalterische Möglichkeiten eröffnet. Das war angenehm zu sehen. Besonders ärgerlich war, das die DIN A4 Blätter nicht richtig in die Rahmen gepasst haben, so daß die Beschreibungen am unteren Blattrand oft abgeschnitten wurden. Die Schweizsammlung habe ich natürlich auch angeschaut. Es waren die alle klassischen Ausgaben gezeigt, aber natürlich nicht in deren Standardversionen, sonder praktisch jeder Beleg hatte eine Besonderheit zu erzählen. Toll! Nur bei einem Beleg mit einem Briefgewicht von nur zwei (2!) Gramm wurde ich dennoch stutzig, aber ich konnte die Frage niemandem stellen.

Die Einrahmenausstellung hat etliche interessante Exponate gehabt.

Das Händlerangebot war für eine Weltausstellung doch recht dürftig. Das hat sicherlich mit der räumlichen Trennung von Ausstellung und den Händlern zu tun. Ich habe gehört, dass Händlern, die sich über die Trennung beschwert haben, empfohlen wurde doch einfach nicht teilzunehmen. Die wenigen Händler wären im Vorraum der Ausstellung sicherlich noch unterzubringen gewesen, wenn Gärtner ein bisschen auf die Seite gerutscht wäre.

Insgesamt hat sich die Fahrt nach Prag schon gelohnt und ich habe neue Erkenntnisse über Gebiete gewonnen, mit denen ich mich noch nie beschäftigt habe.
 
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