Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 26.08.2018 09:14:02 Gelesen: 266371# 312@  
Liebe Freunde,

ein besonders bezeichnendes Beispiel, wie die sog. Briefestempler bei den großen Poststellen ökonomisierend arbeiteten, zeigt dieser Brief vom 30.5.1873 von Nürnberg nach Raab (Györ).



Um die zahllosen Briefe schnell abstempeln zu können, legte er sie sich so zurecht, dass man die Frankatur sehen und entwerten konnte und auch Platz für den Abschlag des Aufgabestempels blieb.

Legte man nun die Kuverts, die ja i. d. R. Einzelfrankaturen aufwiesen, so schräg überlappend auf seinen Arbeitstisch, so kann man sicher 50 - 60% des Platzes, den man brauchen würde, täte man dies nicht, einsparen, bzw. doppelt so viele Briefe vor sich legen, um sie abzustempeln.

Am unteren Abschlag des Einkreisstempels kann man schön sehen, dass dieser für eine Marke auf einem anderen Brief gedacht war, denn bei diesem Brief waren ja schon Marke und Briefpapier selbst gestempelt worden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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