Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 21.09.2018 11:16:21 Gelesen: 263201# 325@  
Liebe Freunde,

Briefe mit Mustern ohne Werth habe und kenne ich seit über 35 Jahren. Aber solch einen Brief habe ich noch nie gesehen, geschweige denn besessen.



In Memmingen am 21.2.1859 mit 3 Kreuzern frankiert aufgegeben, lesen wir oben auf der Adresseite:

"Inliegend & Anhängend Probe ohne Werth".

Im Text dazu heißt es, dass man Caffebohnen (ganz) und gemahlenen Caffe verschickte, so dass man unterstellen darf, dass die Bohnen in einem Säckchen anhingen, das feine Pulver aber für einen Außentransport völlig ungeeignet gewesen sein dürfte, so dass man es im Inneren des Briefes verpackt haben dürfte.

Abgesehen davon, dass ich beide Arten zusammen nominiert nie gesehen habe, dürfte sich für die Aufgabepost in Memmingen die Frage gestellt haben, ob jetzt der günstigere Tarif für Muster anhängend, oder der gewöhnliche Brieftarif für Muster in Briefen anzuwenden war.

Der mit 3 Kreuzern frankierte Brief nach Heimenkirch bei Röthenbach im Allgäu (knapp 50 km Entfernung) lag also in jedem Fall in der 1. Entfernungszone und war "mit allem" bis 1 Loth, oder bis 2 Loth schwer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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