Thema: Katalogisierung von Farben, Farbprüfung, Farbmessung von Druckfarben
Markus Pichl Am: 28.09.2018 19:06:35 Gelesen: 14582# 16@  
Hallo,

tiefer stehende Klischees können es eigentlich beim Walzendruck nicht sein, die hier für die Farbgebung eine Rolle spielen. Wenn die Klischees in der Druckform nicht exakt gleich hoch sind, dann gibt es ein Problem mit dem Anpressdruck. Hoffe, dass dies später ein anderes Philaseiten-Mitglied besser und ausführlicher erklären wird.

Heute habe ich per email Informationen von einem Bogensammler bekommen, den ich bezüglich der 319 W angefragt habe.

Er schreibt, dass es zwischen den Bogen, welche die b-Farbe beinhalten, und den Bogen, welche einheitlich a-Farbe zeigen, es noch Bogen in einer grauen Zwischentönung gibt. Diese Zwischenfarbtönung sich einheitlich über den gesamten Bogen verteilt und solche Marken auch als a-Farbe geprüft werden. Sodass es eigentlich mindestens drei verschiedene Farben sind, die man unterteilen kann.

Ferner schreibt der Bogen-Sammler, dass es vermutlich nur einen Druckauftrag gibt, bei dem auch Bogen auf der "MII", also im Walzendruck, hergestellt wurden.

Somit kommt dann wieder meine Annahme, dass die Druckplatte durch Lösungsmittel verunreinigt gewesen sein kann, ins Spiel oder auch die Annahme, dass im Farbwerk partiell die Farbwalzen mit "Walzenfett" verunreinigt waren. Wie von mir bereits erwähnt, irgendwann verliert sich eine solche Verunreinigung.

Meine These mit der Verunreinigung möchte ich erweitern:

1) die Bogen, welche die b-Farbe beinhalten, entstammen dem ersten Teil der Auflage

2) die Verunreinigung verliert sich, die Farbsättigung wird im Laufe des Drucks schwächer und verteilt sich in gesamter Breite in einem auf uns gräulich wirkendem Zwischenton auf die Bogen. Weil sich durch eine geringere Sättigung aber noch keine andere Farbe, nur ein anderer Farbeindruck ergibt, wird meine besagte gestempelte Marke, die diesen Zwischenton zeigt, in der Farbmessung selbigen Farbwinkel wie meine b-Farben gemessen.

3) die Druckfarbe ist aufgebraucht, ein neuer "blauer" Farbeimer muß her. Ruß ist zum Zumischen wohl auch alle und der dritte Teil der Auflage zeigt dann die Druckfarbe, die wir von den meisten Bogen der MiNr. 319 W kennen.

Beste Grüße
Markus
 
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