Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Richard Am: 23.08.2009 20:42:57 Gelesen: 645059# 1@  
Briefmarken sammeln: Welche sind die berühmtesten und wertvollsten der Welt ?

Simplify.de (15.07.09) - Für das Briefmarken sammeln sind sicherlich nicht sehr viele empfänglich. Aus diesem Grund verspricht der etwas antiquierte Anmachspruch "Darf ich dir vielleicht noch meine Briefmarkensammlung zeigen?" heutzutage wenig Erfolg. Manche Menschen, in der Hauptsache Männer, können sich aber für das Briefmarken sammeln ungemein begeistern und geben zum Teil Unsummen dafür aus, ihre Alben zu vervollständigen.

Ursprungsland des Briefmarken sammelns ist zwar England, jedoch befinden sich die meisten Verehrer der gezähnten Papierfetzen unter den Deutschen, man schätzt sie auf eine runde Million. Mit 500 organisierten Händlern und 450-500 Millionen Euro Umsatz darf sich der Markt für das Briefmarken sammeln und die Briefmarkensammler hierzulande zudem als größter weltweit bezeichnen lassen. Viele Marken sind unverschämt teuer. Manche, bei deren Anblick einem passionierten Sammler Tränen in die Augen schießen, sind sogar ein Vermögen wert. Welche Briefmarken aber zählen zu den berühmtesten und wertvollsten überhaupt?

One Penny Black

Wie der Name der One Penny Black schon sagt, besaß diese schwarze, ungezähnte Briefmarke, die das Profil der britischen Königin Victoria zeigt, einmal den Nominalwert eines Pennys. Heute ist die "One Penny Black" ein Vielfaches wert, vor allem deshalb, weil es sich bei ihr um die erste Briefmarke der Welt handelt. Sie wurde im Zuge der britischen Postreform entwickelt und ermöglichte es erstmals, die Beförderung von Briefen vom Absender bezahlen zu lassen. Ab dem Ausgabedatum der One Penny Black, dem 1. Mai 1840, war die Marke allerdings nur ein Jahr in Gebrauch. Denn da sich die ursprünglich roten Entwertungsmarkierungen sehr leicht wieder entfernen ließen, mussten sie bald durch schwarze ersetzt werden. Sofern aber schwarze Entwertungen auf schwarzen Marken logischer Weise nur schwer zu erkennen sind, musste auch die Farbe der Marke geändert werden: Aus der "One Penny Black" wurde die "One Penny Red". Von daher war die Anzahl der Exemplare dieses ersten Postwertzeichens von Anfang an sehr begrenzt.

Basler Taube

Die "Basler Taube" ist die erste und einzige Briefmarke, die am 1. Juli 1845 vom Schweizer Kanton Basel herausgegeben wurde. Da die Gründung eines einheitlichen Schweizer Postwesens erst 1849 erfolge, war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch jeder einzelne Kanton selbst für die Organisation der Briefbeförderung zuständig. Der Name der Basler Taube, Postwert 2 1/2 Rappen, resultiert aus dem Umstand, dass sie als Motiv eine weiße Taube zeigt, die von der Inschrift "Stadt-Post-Basel" umgeben ist. Das Besondere der "Basler Taube" liegt jedoch in der Farbe, denn sie wurde in den drei Farben Schwarz, Blau und Karmin hergestellt und ist somit die erste mehrfarbige Briefmarke der Welt. Sie besitzt keine Perforation, da sie mit der Schere aus einem Bogen herausgeschnitten werden musste. Der hohe Sammlerwert der "Basler Taube" setzt sich aus ihrer Seltenheit und ihrem weiten Bekanntheitsgrad zusammen.

Rote Mauritius und Blaue Mauritius

Wenngleich die Rote und vor allem die "Blaue Mauritius" unter Nicht-Philatelisten als die berühmtesten gelten, sind die rote und blaue Mauritius nicht die wertvollsten und seltensten Briefmarken der Welt. Nachdem 1840 in England die ersten Briefmarken im Umlauf waren, wollte die Kronkolonie Mauritius diesem Beispiel nacheifern. Zwei Marken wurden gedruckt: Eine 1-Penny-Marke für Frankierungen im innerörtlichen Postverkehr der Mauritius-Hauptstadt Port Louis in der Farbe Rot und eine 2-Pence-Marke für den Postverkehr mit der benachbarten Insel Rodrigues sowie mit Übersee in der Farbe Blau. Diese Marken der ersten Serie von 1847, die bald durch eine zweite Serie ersetzt wurde, galten unrichtiger Weise lange als Fehldrucke, da sie neben der Wertangabe und dem Landesnamen "Mauritius" die für das Britische Empire unübliche Inschrift "Post Office" tragen. Von der "Roten Mauritius" existieren noch zwölf gebrauchte und zwei ungebrauchte Exemplare, während es von der Blauen nur noch acht gebrauchte und vier ungebrauchte gibt. Die "Blaue Mauritius" ist daher wertvoller. Jeweils ein Exemplar einer ungebrauchten Blauen Mauritius befindet sich im Besitz der Britischen Königin, des Internationalen Postmuseums in Den Haag, des Londoner Postmuseums sowie des Blue Penny Museums in Port Louis/Mauritius. Das Museum für Kommunikation in Berlin nennt immerhin eine gebrauchte Blaue Mauritius und eine gebrauchte Rote Mauritius sein Eigen. Eine weitere gebrauchte Blaue Mauritius wurde zuletzt 1993 für 1,725 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet etwa 1,1 Millionen Euro) veräußert. Das unter Philatelisten bekannteste Ganzstück, der sogenannte "Bordeaux-Brief", frankiert mit einer Roten und einer "Blauen Mauritius", wurde im gleichen Jahr von einem ungenannten Bieter für 6,125 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet knapp vier Millionen Euro) ersteigert.

(Quelle: http://simplify.de/index.php?id=stoeberninthemen&tx_ttnews[cat]=5&tx_ttnews[tt_news]=1233&backPid=10&cHash=941e1234ed&SYS=220&NL=1242806919&ML=1UJHYDL-H3VQUH)
 
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