Thema: Katalogisierung von Farben, Farbprüfung, Farbmessung von Druckfarben
Markus Pichl Am: 29.09.2018 21:40:43 Gelesen: 14319# 19@  
Hallo,

werfen wir einen Blick zurück, in die über die Jahre "gewachsene" Katalogisierung der MiNr. 319 W

Im Kohl-Handbuch war die gezähnte 319 in zwei Farben aufgeteilt.

319 ultramarin (P, W)
319 a) ultramarin auf indigo (W) - soll bedeuten, ultramariner Werteindruck auf indigofarbenem Markenbild



---

Im Senf-Katalog 1934 war die 319 wie nachstehend gelistet.

319 ultramarin (A gezähnt und B durchstochen)
319 A a FA.: indigo und ultramarin - soll bedeuten, gezähnte Marke, ultramariner Werteindruck



---

Im Michel-Spezial 1937 wird die Walzendruckmarke ebenfalls in zwei Farben unterteilt, hier nun die b-Farbe mit anderslautender Farbbezeichnung als in den Katalogen zuvor.

319 W
a ultramarin
b schwarzblau



---

Michel-Katalog 1958, hier setzt sich der Katalogwert der besseren Farbe dann schon deutlich von der häufigeren ab.

Zum Vergleich: die MiNr. 331 a wertet in diesem Katalog mit DM 300.-

319 A (gezähnt)
a ultramarin
b schwarzblau



---

Michel-Spezial 1971

319 A
a ultramarin
b schwarzblau

Prima, erstmalig lesen wir Frühdaten zum Platten- und zum Walzendruck.
P = 28.10.(1923) und W = 1.11.(1923)



---

Michel-Spezial 1991, die Farbbezeichnung für die häufigere Farbe ändert sich!

319 A
a dunkelblau (P, W)
b schwarzblau (W)



Auch ändert sich die Angabe zu den Frühdaten, für Platten- und Walzendruck
P = 26.10.(1923) und W = 25.10.(1923)

---

Michel-Spezial 2012, abermals ändern sich die Farbbezeichnungen, nun sowohl für die häufigeren, als auch für teure Variante(n).

Interesssant ist auch, dass für den Walzendruck kein Frühdatum mehr angegeben wird und das Frühdatum für den Plattendruck um einen Tag nach hinten korrigiert wird. (so ist es auch heute noch katalogisiert)

319 A
P a (dunkel)violettultramarin bis schwärzlichblau, Plattendruck (27.10.)
W a dunkelviolettultramarin bis schwärzlichblau [dunkelblau] (in eckigen Klammern wird die alte Farbbezeichnung vermerkt)
W b schwarzblau bis schwarzgrauultramarin, Walzendruck



---

Jetzt kommt der Gag, zu den vorstehenden Auszügen, aus den verschiedenen Katalogen.

Der Ersteigentümer, von meinem Michel-Spezial 1937, hat auch Bogen gesammelt. Dies ergibt sich aus Vermerken, auf den Seiten mit Bogenbewertungen. Hier hat der Sammler die Anzahl der Bogen, die sich in seiner Sammlung befinden, mit Bleistift notiert. Hinter "319 b schwarzblau" findet sich keine Angabe bezgl. einer Stückzahl.

Ferner notiert er aber in Bleistift: " W graublau 1"



Diese Notiz findet sich zwar unter MiNr. 320, ergibt aber dort keinen Sinn. Er hat sich ganz einfach in der Reihe vertan. Soll heißen, abweichend zur Michel-Katalogisierung vermerkt der Sammler, dass er einen graublauen Bogen der MiNr. 319 im Walzendruck besitzt!

Fortsetzung folgt.

Beste Grüße
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12026
https://www.philaseiten.de/beitrag/187494