Thema: Katalogisierung von Farben, Farbprüfung, Farbmessung von Druckfarben
Carsten Burkhardt Am: 06.10.2018 09:57:44 Gelesen: 14196# 26@  
@ Markus Pichl [#25]

DDR 273 a/b/c sind Prüfers Liebling, aber keine Farben. Es ist eine einzige Farbreihe von hell bis dunkel. Jede Abgrenzung ist willkürlich, aber historisch gewachsen und hat offensichtlich immer ihren Zweck erfüllt. Angeblich wurde eine Farbe auf der Debria gedruckt (womit man einen offiziellen Entstehungsmythos schuf). Und es gibt ja von der DEBRIA auch Belege mit 2 Farben. Der Handel hat sich gefreut und die Sammler haben seit 1950 viel Geld dafür ausgegeben. Und DDR-Prüfer hatten damit immer eine sichere cash-cow.

Ich hatte oben geschrieben: dann steckt man sich zum Prüfen eine Grenzmarke und alles funktioniert. So ist es, wenn sich alle an die Grenze halten. Nur gibt es menschliche Regungen unter Prüfern (Neid, Gier), die die Grenze verschwimmen lassen und womit die Grenzen kaputt geprüft werden. Und nebenbei, solche künstlich geschaffenen Grenzen halten einer objektiven Nachprüfung nie stand.

Einfach Murks, aber historisch gewachsen und man kann sie nicht so einfach aus dem Michel werfen, wie neue Fehltritte mit leicht kündbaren Sündenböcken (327c, 214d), womit ich wieder meinen Lieblings-Murks 334vb ansprechen muss. Aber lassen wir das.

Oder um die obigen Beispiele nochmal zu erläutern: 327c ist wie die 273 Farben nur eine weitere dunkle Variante einer Farbe, 214d ist eine sauber abgrenzbare seltene eigenständige Farbe/Auflage/Kurve, die durch einen BPP-Prüfer Hundertfach falsch geprüft wurde, weil der BBP bei der Überprüfung der eingereichten Prüfkarten geschlafen hat und die Prüfer a und b nicht nach einheitlichen Kriterien geprüft haben. Einer hatte zwei Farben je von Hell nach Dunkel stecken, wie es richtig war und der andere hatte die Hellen als c, die dunklen als d gesteckt und damit bogenweise losgeprüft. Und keiner hat's gemerkt, erst später die Prüfkunden. Und Eichung ist das Maß aller Dinge, und dazu ist der BPP unter Christian Geigle offensichtlich nicht in der Lage.

Ich kann so personenbezogen argumentieren, weil ich die Schöpfung, Krönung, Fehl-Eichung, Geheimniskrämerei, Demontage und den Sturz von 214d von Anfang an bis jetzt miterlebt habe. Zwischendurch hatte es Auktionsergebnisse weit jenseits der 1000 Euro für die richtigen 214d gegeben. Wobei ich am schwerwiegendsten die Geheimniskrämerei und die Überheblichkeit einiger BPP-Oberen miterlebt habe und immer wieder von allen Beteiligten die Prüfkarten ansehen durfte.

Aber wenn man den Kampf gegen überbordende Spezialisierung auf den Fahnen stehen hat und neue Varianten eher als Gnadenakt ansieht denn als Abschluss einer Forschung und bei der dann notwendigen Eichung auch handwerklich saubere Arbeit leisten würde, wäre es kein Problem. Aber in dem Mix aus Machtkämpfen und Intrigen ist dafür derzeit offensichtlich kein Platz.

Viele Grüße
Carsten
 
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