Thema: Katalogisierung von Farben, Farbprüfung, Farbmessung von Druckfarben
Ben 11 Am: 06.10.2018 17:24:30 Gelesen: 13770# 35@  
@ Carsten Burkhardt [#24]

Hallo Zusammen,

die 12 Pf Engels-Marke mit ihren Kurven aus dem Beitrag [#24] ist ein einfaches Beispiel, das recht anschaulich eine Regel aus der Farbmetrik beschreibt: Gleiche/ ähnliche Kurven erzeugen einen gleichen/ ähnlichen Farbeindruck beim Betrachter. In der Farbmetrik bezeichnet man das als unbedingt gleiche Farben. Sie ändern ihr Aussehen auch nicht, wenn man die Beleuchtung ändert. Die Einteilung in 2 Farben ist hier plausibel. Jede Gruppe für sich unterscheidet sich dann noch nach der Helligkeit. Der Aspekt wird anschließend im LC-Punkte-Plot gezeigt.

Fehler im LC-Punkte-Plot.

Das Bild der Punktewolke stammt aus dem LCh-Farbraum und zeigt die Betrachtung der LC-Ebene. Die Abbildung enthält jedoch einen Fehler. Der LCh-Farbraum wird aus polaren Koordinaten aufgebaut. Die C-h Werte sind hier also ein Winkel und eine Entfernung zum Koordinatenursprung. Werden die Zahlenwerte jedoch auf rechtwinkligen Achsen dargestellt, wie hier abgebildet, ergibt sich ein falsches Bild mit daraus resultierenden falschen Schlussfolgerungen. Um die Punkte in einem kartesischen (also rechtwinkligen) Koordinatensystem abzubilden, müsste man sie auf die Achsen umrechnen. Man kommt dadurch wieder auf den Lab-Farbraum.
In der Konsequenz heißt das: der Lab und der LCh-Farbraum haben identische Abbildungen, sie unterscheiden sich nur in der Schreibweise ihrer Koordinaten.

Spannend wird das Ganze, wenn man bedingt gleiche Farben unterscheiden will. Diese Farben haben unterschiedliche Kurven, erzeugen jedoch einen gleichen Farbeindruck beim Betrachter. Unter anderer Beleuchtung würden diese Farbe auch anders wahrgenommen. Die Käthe-Kollwitz-Marke hat dazu einige Beispiele.

Viele Grüße
Ben.
 
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