Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 09.10.2018 10:37:16 Gelesen: 436122# 430@  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag
Serie „Weihnachten“
Thema: Kirchenfenster

Die diesjährige Marke aus der Serie „Weihnachten“ schmückt eines der bekanntesten Motive aus dem Neuen Testament: Die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind. Die Darstellung findet sich auf einem Fenster in der katholischen Pfarrkirche St. Stephan zu Mainz.

Geschaffen hat dieses Fenster, wie auch acht weitere in der Stephanskirche, der französische Maler russisch-jüdischer Herkunft Marc Chagall. Die von 1978 bis 1985 entstandenen Kunstwerke sind ein großartiges Zeichen für jüdisch-christliche Verbundenheit, für Frieden und Versöhnung. 200.000 Besucher pro Jahr bewundern die besonderen Fenster, die das Blau des Himmels und der Côte d’Azur, wo Chagall zuletzt gelebt und gearbeitet hat, in die Kirche holen.

Monsignore Klaus Mayer, der von 1965 bis 1991 die Mainzer Pfarrei leitete, schrieb im Frühjahr 1973 dem damals bereits 86 Jahre alten Marc Chagall einen Brief. Darin bat er den weltbekannten Künstler, ein (!) Fenster für seine Kirche zu gestalten. Beide vereinte, dass sie jüdischer Abstammung und nur mit knapper Not den Nazis entkommen waren. Chagall, der nie wieder für und in Deutschland arbeiten wollte, sagte nach längeren Überlegungen zu – und schuf schließlich neun Fenster für die Stephanskirche. Im Dezember 1976 begann er mit dem Gestaltungsentwurf für das erste Mittelfenster im Ostchor. Weitere Entwürfe für die Mittelfenster und die drei seitlichen Fenster folgten.

Am 28. März 1985 verstarb Marc Chagall in Saint-Paul-de-Vence, seinem Wohnort am Mittelmeer. Sechs Wochen später, am 11. Mai, nahm die Gemeinde von St. Stephan die letzten Fenster für das Querhaus in Empfang. In der Folgezeit widmete sich Chagalls Schüler und Freund Charles Marq, der auch die Bleiverglasung aller Fenster übernommen hatte, den noch fehlenden Maueröffnungen.

Marq, Seniorchef des Ateliers Jacques Simon aus Reims, schuf bis zum Jahr 2000 weitere 19 Fenster – zum Teil nach Original-Skizzen von Chagall. Der Kirchenraum ist seitdem komplett in das geheimnisvolle, ruhige blaue Licht von 28 Fenstern getaucht.





Ausgabetag: 02.11.2018
Wert (in Euro Cent): 70 + 30 Zuschlag
Motiv: Kirchenfenster
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Designbüro Behr, Köln
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
auf gestrichenem, weißen und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP II
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3418 / selbstklebend: MiNr. 3422
 
Quelle: www.philaseiten.de
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